B 12
Schlussbetrachtung

Die bereits mehr als ein und ein halbes Jahrhundert andauernde Epoche der kapitalistischen Dominanz hat die große Aufgabe verfehlt, die Völker der Welt einander näher zu bringen. Statt Verständnis und Verständigung konnte tribalistische Zerstrittenheit wieder an Raum gewinnen – sowohl zwischen den zivilisierten Nationen wie auch innerhalb derselben. Zudem wurden Kräfteverschiebungen zu Lasten dieser Nationen zugelassen, für welche der Sieg der Taliban in Afghanistan nur ein Symptom darstellt, während sich dahinter ein destruktives Potential verbirgt, das die Grundfesten der freiheitlichen Zivilisation bedroht.

Die Fehler abzustellen erfordert zunächst, historische Lehren zu ziehen, nämlich aus zwei Weltkriegen, den Anfängen eines dritten und aus den drei desaströsen tribalistischen Grossexperimenten Leninismus, Faschismus und Kapitalismus. Der Lernprozess seitens der Bürger und der Vertreter des Establishments kann unabhängig davon erfolgen, ob die Urheberschaft eines kleinen Zirkels von Superreichen erkannt wird oder als Tabu hinter Totschlagwörtern wie „Verschwörungstheorie“ verschanzt bleibt. Denn auch ohne die genaue Identifikation seiner politischen Betreiber existiert der Kapitalismus als wirtschaftliches und Antisystem zur fairen Marktwirtschaft und als Störfaktor für die freie Entfaltung der Menschen. Beispielsweise können so grobe Manipulationsresultate wie die gigantischen Steuerschlupflöcher für große Konzerne und ihre Tochterfirmen nach Aufklärung selbst von besonders gutgläubigen Zeitgenossen nicht mehr übersehen werden. 

Die unablässigen wirtschaftlichen Kräfteverschiebungen zulasten mittelständischer Unternehmen zeigen zwar die dringende Notwendigkeit von Reformen, doch sind diese  überschaubar. Leider gilt das nicht für die Großbaustelle internationale Sicherheit, insbesondere infolge der undurchsichtigen Rolle der „westlichen“ Überwachungs- und Geheimdienste. Für das Aufräumen dieser Baustelle existiert allerdings ein zwar nur indirekter, aber einfacher und effizienter Zugang. Denn selbst wenn man die Vertreter des grossen Geldes nicht als die eigentlichen Verursacher vieler der internationalen Spannungen und Konflikte identifizieren kann oder mag, kann man sich darauf verlassen, dass die Mächtigen - wer das auch immer das ist - auf das Beherrschungsinstrument einer auf ihre wahren Interessen zugeschnittenen „Philosophie“ zwingend angewiesen sind. Diese Funktion erfüllt heutzutage die „Political Correctness“ sowie eine Sammlung zusätzlicher Narrative für die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen sowie gegebenenfalls für die Stufen der Machthierarchie (Kapitel B 8.). - In dem Maße aber, in welchem Bürger und Politiker dieses mentale Korsett abzustreifen vermögen, emanzipieren sie sich von jeglichen manipulierenden Kräften außerhalb des demokratisch kontrollierten Bereichs.

Bei der grossen Aufgabe, die aufgestauten internationalen Spannungen abzubauen, ist es bereits sehr hilfreich, wenn man die psychologischen Instrumente der stetigen Manipulation erkennt, mit der diese falsche(n) Philosophie(n) den Menschen subtil eingeimpft wird/werden (siehe Kapitel A 12. bis 18.). Politiker, mehr noch aber die Medien, bieten reichlich Anschauungsunterricht in Ablenkung, Ängstigung, Emotionalisierung gegen angebliche Monster, Mobbing, Schuldzuweisung, Diffamierung und Vertuschung.

In einem zunehmend tribalistischen Ambiente machte die faire Applikation der in der Gründungscharta definierten Prinzipien einer voreingenommenen Parteilichkeit und Mobbing platz. Eines der ersten Mobbingopfer und bis heute Rekordhalter beim Empfangen negativer UN-Resolutionen ist Israel - siehe Auflistung 1. bis 8. in Kapitel B 7. sowie Anhang C 7.

Eine wortwörtlich naheliegende Erklärung für den bemerkenswert zügigen Wandel der UNO vom verantwortungsbewussten Hüter internationaler Fairness zum Tribalistenforum und Tummelplatz des grossen Geldes bietet der geographische Standortwechsel des höchsten internationalen Gremiums von Genf/ Schweiz nach New York, welcher mit der faktischen Ablösung des Völkerbundes durch die UNO einherging. 

So ist der mit der Gründungscharta angestoßene Lernprozess aus zwei Weltkriegen und drei tribalistischen Abwegen schon bald nach deren Verkündigung ergebnislos im Sande verlaufen. Dabei wären die späten 1940er Jahre dafür prädestiniert gewesen, das solide Prinzipien Fundament der Charta weiter auszubauen. Namentlich hätten die psychologischen Wurzeln der kriegerischen Gewalt identifiziert werden müssen wie u.a. Machtgier, Hypokrisie, Ablehnung von Verantwortung, Integrationsverweigerung und Manipulierbarkeit. Vor allem aber hätte die große historische Verantwortung der Menschheit als Umgestalter der Erde herausgestellt werden müssen – um zu zeigen, dass es stets die genannten tribalistischen Neigungen sind, welche die Menschen von der Übernahme dieser Verantwortung abhalten.

Es handelt sich daher um eine zwingend doppelseitige Verantwortung. - indem sie gegenüber der wehrlosen Natur nur dann nachhaltig funktionieren kann, wenn die Menschen zunächst die Verantwortung für sich selbst wahrnehmen und zur Entwicklung zukunftstauglicher Formen des innergesellschaftlichen und des internationalen Zusammenlebens finden. Denn solange sich der Wettbewerb mit den Artgenossen als auszehrender Überlebenskampf abspielt, bleibt Naturschutz aus dem Bei den Angehörigen der Geld Dynastien liegen zwei von drei Grundvoraussetzungen für einen solchen einsichtigen, selbstverantwortlichen Reset des Über-Ich vor – überragende Intelligenz und absolutes Selbstvertrauen. Es ist ein Selbstvertrauen, das niemals auch nur eine Spur von unterwürfigem „Agentic State“ zulässt - damit allerdings noch nicht in einen authentischen „Autonomous State“ einmündet. - Denn dieser setzt die absolut freie Verfügbarkeit der vorhandenen Intelligenz voraus. – Während Blockaden des Verstandes jedoch emotionaler Natur sind, erfordert ihre Lösung zwingend eine freie Sicht auf die eigene Gefühlswelt. Verlangt ist folglich ein Spiegel der Selbstwahrnehmung, dessen konsequenter Gebrauch binnen kurzer Zeit von Hypokrisie befreit. Je größer das vorhandene Selbstbewusstsein, umso notwendiger ist dazu allerdings das Initiativwerden enger Vertrauter, die den Spiegel vorhalten. - Von Jesus ist ein Ausspruch bekannt, der diese Heilung von Hypokrisie sehr erleichtern kann, „wer frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein“.

Das Konzept für Frieden, Freiheit und Fairness schließt Anfang 2022 mit der Niederschrift dieser Zeilen zwar als Buch, nicht aber als rationale Weltanschauung. So wird  der allgemeine Appell, zur Weiterverbreitung dieses versöhnlichen Gedankengebäudes beizutragen, um einen persönlichen Aufruf an Freidenker und Vertreter des intellektuellen Establishments ergänzt: „Sobald Sie die Alternativlosigkeit des Konzepts für eine nachhaltige Überwindung der weltweiten Desintegration erkannt haben, sollten Sie über einen eigenen Artikel, eine Rezension, einen Blog oder ein Buch nachdenken, um den Menschen die friedliche Botschaft auf Ihre Weise und mit Ihren Schwerpunkten näherzubringen“.

Der Bedarf ist deshalb immens, weil sich die Unterschiede zwischen den Weltanschauungen als Gradmesser gesellschaftlicher und internationaler Zerstrittenheit aktuell auf einem historischen Maximum befinden. Infolgedessen ist es von jedem der verschiedenen Standpunkte aus sogar bis zu dem hier vorliegenden, auf Verständigung abzielenden Modell noch ein beachtlicher Schritt. Für die Überwindung der weltweiten Desintegration müssen die verschiedenen weltanschaulichen Zielgruppen daher jeweils spezifisch angesprochen, also bei ihrer aktuellen Sicht abgeholt werden. Beispielsweise müssen Linke, denen jahrzehntelang eingeredet wurde, dass Antipatriotismus eine passende Grundlage für internationale Verständigung bilden würde, sensibel zu der Einsicht geführt werden, dass das Gegenteil der Fall ist. Dasselbe gilt für Wirtschaftsliberale, die meinen, dass es Kräfte des freien Marktes waren, welche die Bildung der bestehenden Oligopole zugelassen haben und dass Pressefreiheit schon garantiert ist, wenn sich Medien in Privathand befinden. Und es gilt auch für Konservative, die ihre Wahrnehmung von China und Russland nach jahrzehntelanger Monsterjagd regelrecht entgiften müssen. Insbesondere kontrovers gesehene Themenfelder bedürfen daher einer gesonderten Betrachtung aus der rational-hypokrisie freien Sicht. Dies ist auch der Ursprung der Anhänge C 1. bis C 7., die sich im Verlaufe ihrer schrittweisen Entstehung zu eigenen Kapiteln entwickelt haben. 

Das neue Bewusstsein der Gesellschaftsmitglieder aller Richtungen trifft sich im solidarischen Bekenntnis zur hypokrisie freien Fairness als Grundlage der Freiheit, zur Freiheit als Grundlage souveräner Stärke und zur Position der Stärke, um von ihr aus alles zu sichern - den Frieden, die Freiheit und die Fairness. In Kapitel A 24. Wurde bemerkt: „Freiheit lässt sich zwar leicht mit moralischer Berechtigung einfordern, stellt sich aber nicht von selbst ein“.

„Es genügt nicht, dass der Gedanke zur Verwirklichung drängt, die Wirklichkeit muss sich selbst zum Gedanken drängen.“ — Karl Marx Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 386, 1844 Wirklichkeit Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/karl-marx/