Das Ende der Geldherrschaft und der Kriege – erweiterte Version

Von CrisHam, 2. November 2022

1. Das historische Versäumnis

2. Autoritärer Erwartungsdruck blockiert die Rationalität

3. Die geenterte Supermacht und ihre Werte

4. Der erfolglose Einsatz für Freiheit und Demokratie

5. Respekt als Voraussetzung für den gewaltfreien Weg            

6. Falsch etikettierte Desintegration

7. Zu-Tode verteidigen oder Suizid durch Appeasement

8. Die Ukraine und die Grosse Aufgabe

    

1. Das historische Versäumnis

Mit der militärischen Intervention in der Ukraine vom Februar 2022 hat Russland seine moralische Position als bedrängtes Opfer der aggressiven NATO-Expansion gegen diejenige eines Aggressors eingetauscht. Doch verfehlen die seither zugunsten der Ukraine beschlossenen Hilfsmassnahmen das Gebot des Selbstschutzes der Helfenden, und zwar in einem grotesken, historisch nie dagewesenen Ausmass. Das gilt bereits für die wirtschaftliche und politische Selbstbeschädigung durch die - völkerrechtlich auschliesslich dem UNO-Sicherheitsrat zustehenden - Sanktionen. Doch weit schwerwiegender machen die naiver Weise ohne jegliche Auflagen gewährten Waffenlieferungen die helfenden Länder ohne Not zur Kriegspartei und verwickeln diese in eine selbstmörderische Eskalationsspirale. Echte europäische Solidarität hätte statt Zufuhr von Brennstoff ein zupackendes, Verständigungsbrücken schlagendes Engagement in der allein zustehenden Vermittlerrolle erfordert.

Ebenso fatal lenkt die grosse russische Schuld von der bereits seit 1999 mit der fortwährenden NATO-Expansion irrational provozierenden Rolle des westlichen Militarismus ab. Dabei geht es in keiner Weise um ein tribalistisches gegeneinander Aufrechnen von Schuld, sondern um das Bewusstwerden eines gigantischen, absolut unverzeihlichen historischen Versäumnisses. Denn nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 hatten alle Chancen bestanden, das nicht mehr kommunistische Russland wieder in die europäische Völkerfamilie einzugliedern. Dazu sind von russischer Seite bis weit in das neue Jahrhundert hinein zahlreiche Vorstösse und Bemühungen unternommen worden, die aber von „westlichen“ Militaristen und Integrationsfeinden systematisch hintertrieben und von den Medien aus dem Fokus gehalten worden sind – siehe Kapitel A 22. im Buchteil dieser Website.

Es entspricht einer langen, aber weithin übersehenen russophoben Tradition, die grossräumige Integration der europäischen Völker unter Einbeziehung der russischen Nation zu verhindern - siehe Ursachenanalyse zum Ukrainekrieg, Abschnitt 2. im Blogteil dieser Website. Der dabei subtil kultivierte einzelstaatliche Nationalismus und der europäische Solidaritätsmangel haben bereits zweimal das polarisierene Ambiente geboten, in welchem ein regionaler Disput zum verheerenden Weltkrieg anwaschsen konnte. Doch selbst nach dem 2. dieser Kriege ist die fatale europäische Uneinigkeit erhalten geblieben und weiter vertieft worden, diesesmal in Form der Ost-West-Spaltung, indem die überdimensional erstarkte Sowjetunion bald nach Kriegsende ganz Osteuropa unterwarf – allerdings vermeidbarer Weise.

In Washington musste klar gewesen sein, dass ein Zweckbündnis mit der ideologisch rivalisierenden Sowjetunion ein gefährliches, unter allergrösster Vorsicht zu handhabendes Unterfangen darstellen würde. – Denn die leninistische Gefahr für die freiheitliche Demokratie war bereits während der gross angelegten Propagandawelle des „First Red Scare“ – der 1. Roten Bedrohung (1917-1920) – medienweit verkündet worden.

Mit einem vorausschauenden Management der letzten Phase des 2. Weltkrieges hätte die extrem folgenschwere sowjetische Expansion problemlos verhindert werden können – den dafür erforderlichen Willen vorausgesetzt. Denn indem westliche Waffenlieferungen (u.a. über den Iran) einen Schlüsselfaktor für den militärischen Erfolg der Sowjetunion bildeten, lag mit deren möglicher Drosselung und rechtzeitiger Aussetzung ein perfektes strategisches Steuerungsinstrument vor, um eine das Selbstbestimmungsrecht der Menschen in Osteuropa achtende Nachkriegsordnung zu gewährleisten.

Nach zwei grossen Kriegen sowie der (vom Westen gedulten und sogar finanzierten) Oktoberrevolution Lenins stellte das Vollversagen beim Abschluss des 2. Weltkrieges 1944/ 1945 bereits das vierte dar, das Europas Uneinigkeit vertiefte. Daher hätten spätestens 1947, als sich das von Grossbritannien und den USA selbst geschaffene sowjetische Bedrohumgspotenzial in aggressiver Politik zu äussern begann, Zweifel an der Aufrichtigkeit der eigenen politischen und militärischen Führung aufkommen müssen. Doch ist bis heute jeder Ansatz von Misstrauen gegenüber dem Sicherheitsestablishment im Sande verlaufen .

Nur in diesem schon lange in den Medien des Mainstream kultivierten naiv-unkritischen Ambiente konnte abermals eine militaristische Aktion ungestört vorbereitet und gestartet werden, welche die gesamteuropäische Einigkeit seit 1999 unterminiert – dieses Mal zynischer Weise in der Verpackung angeblicher Sicherheit. - Nach den Prinzipien der Fairness und der gesamteuropäischen Solidarität hätte der Auflösung der Sowjetunion und ihres Militärbündnisses im Jahr 1991 ein entsprechender Rückbau der NATO folgen müssen. Doch stattdessen wurde 1999 deren inflationäre, immer eindeutiger gegen Russland gerichtete Erweiterung in Gang gesetzt.

Der angelaufene dritte europäische Bruderkrieg folgt nun im Automatikmodus den albekannten tribalistischen Mechanismen der Provokation, der Vergeltung und der Eskalation. Damit stehen die Bewohner des Kulturerdteils überlebensnotwendiger Weise vor der Augfgabe, im Eiltempo den Lernprozess nachzuholen, an welchem sie in 77 Jahren Nachkriegszeit gehindert worden sind. Allein so lässt sich der herbeimanipulierte Charakter der Kriegesbereitschaft noch rechtzeitig durchschauen und nachhaltig abstellen – siehe Kapitel A 14. und B 6. im Buchteil dieser Website.

Zu diesem Lernprozess gehört zwingend die Identifikation einer mindestens bis zum Krimkrieg (1853-1856) zurückreichenden russophoben Politik als deren Kernanliegen sich die Verhinderung einer wirklichen - nämlich die russiche Nation mit einschliessenden - gesamteuropäischen Integration präsentiert. – Diese desintegrierende Politik kann exakt so lange weiterbetrieben werden und den Weltfrieden bedrohen, wie sie vor Bürgern und Politikern verschleiert werden kann.

Da geschichtliche Vorgänge als Ausdruck der Balancesuche zwischen Kooperation und Rivalität keinen Stillstand kennen, kann der fortschreitenden Desintegration nur dadurch nachhaltig begegnet werden, dass ein konstruktiver Gegenprozess in Gang gebracht wird, nämlich eine fortdauernd zu optimierende authentische Integration.

Als psychologischer Prozess baut Integration allerdings auf emotionalen Bindungen auf, und folgt dabei einem Solidaritätsgradienten. Einzelpersonen, Völkern und Nationen gelingt die gegenseitige Annäherung umso eher, je grösser die kulturelle Kompatibilität ist. Welche gewaltigen konstruktiven Kräfte Integration unter freiheitlichen Bedingungen entfalten kann, haben Menschen aus allen Teilen Europas bereits seit Jahrhunderten bewiesen, indem sie insbesondere auf dem amerikanischen Doppelkontinent neue Nationen hervorgebracht haben. Binnen zweier oder dreier Generationen sind aus Portugiesen, Polen, Skandinaviern, Franzosen und Italienern US-Amerikaner, Argentinier, Brasilianer usw. geworden.

Folglich bilden alle diese neu entstandenen Nationen zusammen mit ihren europäischen Herkunftsvölkern diejenige Gruppierung, von der die weltweite harmonische Integration ihren historisch vorgegebenen Ausgang nehmen muss. Wie die beiden vergangenen Weltkriege gezeigt haben, führt jede gewaltsame Behinderung dieses prinzipiell gewaltfreien Prozesses die freiheitliche Demokratie, die europäische Völkerfamilie und die gesamte zivilisierte Welt einen weiteren Schritt Richtung Friedhof der Geschichte.

Das Abwürgen der grossen Integration setzt sich bis heute ungebrochen und - weitaus schlimmer - weithin unerkannt fort. Keine andere hochrangige Persönlichkeit unserer Zeit hat die dafür ursächlichen polarisierenden Kräfte so klar durchschaut wie Papst Franciscus, der im Juni 2014 mit Zielrichtung auf die ausufernde Macht des Grosskapitals feststellte: „Der Kapitalismus benötigt den Krieg“. Die Botschaft impliziert unzweideutig, dass es ohne gründliche Systemkorrektur im “Westen“ keinen nachhaltigen Frieden geben kann. Dieses couragierte Statement hat nichts mit einer - irrational gegen den kreativen Mittelstand und nur im Lippenbekenntnis gegen eigentliche Kapitalisten gerichteten - leninistischen Sicht zu tun, sondern es fokussiert korrekt den polarisierenden Einfluss einer winzigen ultrareichen, absolut unsolidarischen Minderheit.

2. Autoritärer Erwartungsdruck blockiert die Rationalität

Dabei hatten die Staatsgründer der USA bereits vor über 200 Jahren die grosse Gefahr erkannt, welche der freiheitlichen Ordnung von Seiten der Geldmacht droht. Dass diese inoffizielle Macht fortbestehen und ihre Wirksamkeit sogar gigantisch ausbauen konnte, liegt namentlich an ihrem besonderen Engagement im Mediensektor. Mit diesem ebenso inoffiziellen wie hoch effizienten Herrschaftsinstrument lassen sich politisch unerwünschte Warnungen perfekt aus dem Bewusstsein der Bürger halten, wie u. a. der Gesellschaftsphilosoph Noam Chomsky und der investigative Journalist John Pilger in zahlreichen Büchern, Artikeln und Filmen beleuchtet haben.

Die Konsequenzen der faktischen Hoheit über die Meinungsbildung sind fatal, indem sich mit den Jahrzehnten ein wachsender Graben zwischen einem medial vermittelten „politisch korrekten“ Weltbild und der Realität aufgetan hat. Dessen Dimensionen führen zu desatrösen politischen Fehlentscheidungen – so jetzt in der Initialphase des 3. Weltkrieges. Seit Beginn der russischen Invasion werden laufend klare Argumente und Ideen von vielen besonnenen Menschen vorgetragen, mit welchen der Krieg hätte binnen kurzer Zeit beendet werden können - wenn wir in einer rationalen Welt leben würden.

Doch das ist schon deshalb nicht der Fall, weil es viel weniger als angenommen der nüchterne Verstand ist, welcher die Einstellungen und Handlungen der Menschen leitet. Vielmehr wird vor allem das zwischenmenschliche Verhalten grossenteils von positiven und negativen emotionalen Reaktionsmustern bestimmt, die überwiegend durch das soziale Umfeld (Eltern, Lehrer, Freunde, Kollegen, politische Führungspersonen und Medien) geformt werden – viel zu selten durch eigene Einsicht. Auf diese Weise bildet sich innerhalb einer Gesellschaft ein grossenteils einheitliches Set von Bewertungen, Einstellungen, Verhaltensneigungen, Narrativen und typischen Vorurteilen aus, ein sogenannter Zeitgeist, der einem allmählichen Wandel unterliegt.

Vergleicht man den aktuellen Zeitgeist mit dem der 1960er und 1970er Jahre, gelangt man zu dem befremdlichen Urteil, dass eine Rückwärtsentwicklung stattgefunden hat, und zwar von einst weit verbreiteter Zivilcourage, Offenheit, Herzlichkeit, Solidarität, Respekt, Verantwortung sowie Anerkennung von Leistung und hin zu einem betont tribalistischen Profil. Dieses umfasst unter anderem die Bereitschaft zur Unterordnung, zur kritiklosen Übernahme lautstark propagierter Ansichten, zur Ablehnung gesellschaftlicher Solidarität und Verantwortung, zum Machtmissbrauch, zur unfairen Parteilichkeit und zum Mobbing. Zusammenfassend ist das das Gegenteil dessen, was eine Wertegemeinschaft kennzeichnet.

Es ist unübersehbar, dass – insbesondere führende - Vertreter des politischen und medialen Establishments bei diesem Wandel der Masse der Bürger stets vorausgeeilt sind - als Trendsetter in eine grundfalsche, zunehmend bürgerferne Richtung. In Krisensituationen droht diese Bürgerferne zu einer Kluft anzuwachsen, so auch aktuell im Ukrainekrieg. In diesem folgen sogar viele der früher betont pazifistischen Politiker des linken Flügels den medien- und politikweiten Aufrufen, in angeblich gesamteuropäischer Solidarität zum ebenso angeblichen Schutz der Demokratie anzutreten. Auf diesem militaristischen Kurs folgen sie den Konservativen, die schon seit Jahrzehnten zunehmend auf Rüstungsfanatiker hereinfallen, die ihnen kugelsichere Schutzwesten verkaufen, bei denen es sich in Wahrheit um Sprengstoffgürtel für Selbstmordattentäter handelt.

An der Einsichtsresistenz dieser und anderer Politiker prallen alle rationalen Vorstöße besonnener Bürger ab, und zwar viel seltener aufgrund eines tatsächlich unterentwickelten Verstandes, als vielmehr aufgrund eines höchst wirksam blockierten Zugriffs auf denselben.

Den Schlüsselmechanismus, über den sich der urteilende Verstand blockieren und wieder freischalten lässt, hatte der amerikanische Psychologieprofessor Stanley Milgram bei Verhaltensexperimenten Anfang der 1960er Jahre entdeckt. Milgram wollte herausfinden, in welchem Umfang und mit welchen Mitteln sich Menschen in den Status untertäniger Agenten manipulieren lassen, in welchem sie auf Anweisung unschuldige Personen quälen, verletzen oder gar töten. Die genial einfach (und absolut ungefährlich) angelegten Versuchsreihen (siehe Kapitel A 1. auf www.frieden-freiheit-fairness.com) brachten zu Tage, dass fast 2/3 der Testpersonen bereit waren, Mitmenschen bis zur Inkaufnahme eines klaren Todesrisikos zu gefährden. (Alle übrigen der mehr als 400 Probanden liessen sich unter autoritärer Anweisung immerhin zum Quälen mit beachtlichem Gefährdungspotenzial veranlassen.)

Ebenso wie Milgrams Testpersonen sind auch Parlamentarier einem autoritären Erwartungsdruck ausgesetzt, was aber im Regelfall unbewusst bleibt. Im Themenbereich Ukrainekrieg geht der Erwartungsdruck von einem harten Kern von Militaristen aus, und zwar von führenden Militärs und Politikern der als höherrangig angesehenen Verbündeten USA und Grossbritannien. Deren auf Eskalation hinauslaufende Statements stecken aktuell exakt den Rahmen ab, innerhalb dessen sich politisch „korrekte“ Ansichten zu bewegen haben. Wer sich – wie auch immer rational begründet - ausserhalb dieses Rahmens positioniert, setzt sich Mobbingeffekten aus, die bei Hartnäckigkeit bis zum Ausschluss aus der politischen Arena reichen.

Wie Milgram erkannt hatte, werden unter autoritärem Erwartungsdruck gleich zwei wichtige Gehirnleistungen massiv unterdrückt, nämlich die nüchtern-rationale Urteilskraft und das Verantwortungsbewusstsein. – Die Verantwortung wird psychologisch an die autoritäre Person oder Gruppe abgegeben. In diesem Modus der klaren Unterordnung und automatisierten Meinungskonformität besteht dann auch keine Veranlassung mehr, den (kritisch prüfenden) Verstand einzuschalten.

Dieser gefährliche Psychomechanismus wird durch den sukzessiven Aufbau eines emotionalisierenden Feindbildes weiter verstärkt, was eine Verständigung zur friedlchen Beilegung einer einmal angelaufenen militärischen Auseinandersetzung weiter erschwert. Wie entscheidend wichtig es ist, mit dem psychologischen Phänomen „Feind“ rational umzugehen, hatte der unvergessene amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther-King zutiefst begriffen:

Part 1: „Here is the true meaning and value of compassion and nonviolence, when it helps us to see the enemy`s point of view, to hear his questions, to know his assessment of ourselves. – Hier ist die wahre Bedeutung und (der) wahre Wert von Mitempfinden und Gewaltlosigkeit, wenn sie uns hilft, die Sichtweise des Feindes zu erkennen, seine Fragen zu hören und seine Wahrnehmung/ Einschätzung von uns zu wissen. Martin Luther-King jr.

Part 2: „For from his view we may indeed see the basic weakness of our own condition, and if we are mature we may learn and grow and profit from the wisdom of the brothers who are called the opposition.“ – Denn von seinem Standpunkt aus könnten wir tatsächlich unsere grundsätzliche(n) Schwäche(n) erkennen und wenn wir reif sind, können wir lernen und wachsen und von der Weisheit der Brüder profitieren, welche die Opposition genannt werden. Martin Luther King jr. – siehe Kapitel A 26. gegen Schluss auf www.frieden-freiheit-fairness.com.

Zwar sind Menschen untereinander nicht nur Kooperationspartner, sondern unausweichlich auch - mitunter sehr harte - Rivalen. Doch deren Bekämpfung als Feinde entspricht einem rückständigen tribalistischen Muster, das eine auf diese Weise fehlprogrammierte Zivilisation mitsamt ihrem Militarismus zielsicher und „nachhaltig“ auf den Friedhof der Geschichte führt.

Das gilt auch aktuell in der Ukraine, wo nüchtern gesehen der 3. Weltkrieg bereits begonnen hat. Mit 32 beteiligten Staaten ist aus dem regionalen Konfikt zweier Länder mit eigentlich sehr klarer Kräfterangordnung ein Grossfeuer mit unerschöpflich zufliessendem Brennmaterial geworden. Wie in den vorangegangenen Weltkriegen bahnt sich eine automatisierte Eskalation ihren Weg – immer weiter abseits rationaler Kontrolleinflüsse.

Die definitiv einzige verbleibende Chance gegen die absehbare Steigerung zum apokalyptischen Gemetzel setzt die Nutzung der von Stanley Milgram entdeckten psychologischen Mechanismen voraus, über welche emotionalisierte Menschen wieder in einen rationalen Modus zurückgeschaltet werden können. Dazu muss vorab der Ursprung der beiden emotionalisierenden Faktoren „autoritärer Erwartungsdruck“ und „Aufbau von Feindbildern“ gefunden und konsequent abgestellt werden.

Als Quelle lassen sich militaristische Führungspersonen aus Politik und Sicherheitsestablishment ausfindig machen, deren nachweislich grundfalsches Narrativ von der Bedrohung von Freiheit und Demokratie im Ukrainekrieg von den Politikern des „Westens“ kritiklos übernommen wird. Wie die Experimente Milgrams gezeigt haben, basiert die Bereitschaft zu dermassen ausgeprägter Konformität und blinder Kooperationsbereitschaft auf dem Vorliegen einer deutlichen Rangordnung, genauer gesagt auf der subjektiven Wahrnehmung und Akzeptanz einer Rangordnung.

Im aktuellen Fall wird der höhere Rang über ein geballtes Dreifachsignal reklamiert, erstens durch die Beteiligung des Militärs, einer Institution, in welcher strikte Rangordnung seit jeher das prägende Strukturmerkmal darstellt, zweitens in Gestalt der Führungspositionen seiner Verkünder sowie drittens über das Grossmachtimage der repräsentierten Staaten, nämlich der USA und des Vereinigten Königreichs.

Nach den Grundsätzen freiheitlich-demokratischer Verfassungen geht jedoch alle Macht von der Nation aus (siehe Einleitungssatz der US-Verfassung). Eine Meinungshoheit irgendeiner Person, Behörde oder Einrichtung ist nicht vorgesehen, am wenigsten auf Seiten des Militärs, das komplett dem gewählten Präsidenten unterstellt ist.

Die Zurückweisung des mit forschem Auftreten signalisierten Anspruchs der Militaristen in Politik und Sicherheitestablishment auf eine Meinungsführerschaft bildet den psychologischen Schalter, dessen korrekte Betätigung die vorprogrammierte Apokalypse ausbremst und stattdessen den Weg für eine nachhaltige Sicherung des Friedens öffnet, und zwar weit über den aktuellen Brandherd Ukraine hinausgreifend.

Denn bei näherem Hinsehen erweisen sich die tieferen Wurzeln dieses Konflikts als exakt dieselben, die auch den seit 2017 künstlich hochgekochten – eigentlich schon längst während der Präsidentschaft Richard Nixons (1969-1974) überwundenen - Spannungen zwischen den USA und China zugrundeliegen - siehe Kapitel A 29 gegen Schluss . Dasselbe gilt für den Nahostkonflikt und für den mit diesem verknüpften Dauerdisput mit dem Iran sowie für eine grosse Zahl kleinerer Konflikte vor allem in Afrika.

3. Die geenterte Supermacht und ihre Werte

Eine der zynischsten und tragischsten Wendungen der Geschichte bestand darin, dass die Vereinigten Staaten, die als freieste Nation der Welt gegründet worden waren, bereits in den Folgejahrzehnten unbemerkt von denselben undemokratischen Kräften der Unterdrückung und der fehlenden Fairness mit Stammsitz in Grossbritanien zurückerobert worden sind, von denen sie sich im Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) unter grossen Blutopfern befreien konnten - zu den Motiven der Befreiung siehe Text der Unabängigkeitserklärung. Bei den diskreten Eroberern handelte es sich um eine kleine Gruppe von Familienclans, die u.a. als Banker und Überseehändler (Profiteure des imperialistischen Kolonialhandels) einen historisch nie dagewesenen Reichtum angehäuft hatten – siehe Kapitel A 4. auf www.frieden-freiheit-fairness. com. Vergeblich hat der vorausschauende Thomas Jefferson, Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung, vor diesen die Freiheit bedrohenden ultrareichen Kräften gewarnt: “I believe that banking institutions are more dangerous to our liberties than standing armies”. Ich glaube, dass Bankinstitute eine grössere Gefahr darstellen als stehende Armeen. / Thomas Jefferson

Jefferson sah u.a. die Abhängigkeit des Staates von der Finanzierung durch private Banken zu Recht als bedenklich an. Während seiner Präsidentschaft erreichte er eine Senkung der Staatsverschuldung um 30 %. Über den finanziellen Aspekt hinaus sah er dabei bereits die politische Rivalität zwischen dem grossen Geld und der Gesellschaft: „I hope that we shall crush in its birth the aristocracy of our monied corporations which dare already to challenge our government to a trial of strength, and bid defiance to the laws of our country”. – Ich hoffe, dass wir die Aristokratie unserer Geldinstitute, welche es bereits wagen, unsere Regierung zu einem Kräftemessen herauszufordern und den Gesetzen unseres Landes Trotz zu bieten, in ihrer Entstehung zerquetschen werden. / Thomas Jefferson

Mit historisch desaströsen Folgen sind die vor über 200 Jahren von Jefferson formulierten Warnungen nicht nachhaltig beachtet worden. Nachdem die Geldaristokratie die USA erobert und zu ihrem zweiten Hauptquartier entwickelt hatten, nahm deren ursprünglich freiheitliche und harmoniesuchende Politik das bereits von England bzw. Grossbritannien bekannte imperialistische Profil an.

Wie die Adelsherren des Mittelalters versteht es auch das Grosskapital, alle seine Rivalen gegeneinander auszuspielen. Entsprechend den gewaltigen – um Zehnerpotenzen unterschätzten - Grössenordnungen der zu Gebote stehenden Finanzmittel spielt sich diese Rivalität allerdings längst nicht mehr in einer Liga für Individuen, Gruppen oder für Firmen ab, sondern in derjenigen für Staaten und Nationen. Konkret ist das bereits seit den Tagen der East India Company (1600-1858) der Fall, die zeitweilig eine grössere Armee unterhielt als der englische bzw. später der britische Staat. Auf dieser Ebene der Rivalität aber „benötigt der Kapitalismus den Krieg", wie Papst Franciscus richtig beobachtet hat. - Im fairen Wettbewerb dagegen, also ohne die Möglichkeit, Instrumente der kulturellen, der strukturellen und der physischen Macht zu erkaufen, könnte sich das auf Privilegien zu Lasten kleinerer Wettbewerber gegründete System nicht behaupten.

In der Tat zeugen sehr viele Befunde davon, dass in der historischen Vergangenheit namentlich aufstrebende oder bereits grosse Nationen vom Grosskapital als ihre hauptsächlichen Machtrivalen wahrgenommenen, systematisch bekämpft und gegenenander ausgespielt wurden. Das waren vor allem Spanien (Spanisch-Amerikanischer Krieg 1898-1899), Frankreich, Russland, Deutschland und Japan. Seit etwa 2017 zeichnet sich ab, dass nun auch das bereits grosse und weiter rasch aufstrebende China - gleich nach Russland – auf der Liste steht – siehe Kapitel A 29 auf www.frieden-freiheit-fairness. com. Bei den gegebenen Grössenordnungen ist davon auszugehen, dass diese Rivalität als Atomkrieg ausgetragen wird.

Eine Analyse des politischen Einflusses des grossen Geldes bringt ans Licht, dass die Menschheit jetzt, nach 422 Jahren unfairer, unaufrichtiger und unsolidarischer kapitalistischer Wirksamkeit (seit dem Jahr 1600, siehe Kapitel A 4. auf www.frieden-freiheit-fairness.com), vor einer epochalen Weichenstellung steht, in welcher die Entscheidung gegen Militarismus und für friedlichen Ausgleich eine Überlebensvoraussetzung für die zivilisierte Welt einschliesslich Russlands und Chinas darstellt. Diese Entscheidung konnte von einflussreichen Kräften schon viel zu lange hinausgezögert werden, indem die eigentlichen Ursachen, die hinter dem Krankheitssymptom (Welt)Kriege stecken, verborgen gehalten wurden – siehe Kapitel A 21.

Wenn die künstlich polarisierenden Einflüsse nun sichtbar werden, bietet der gegenwärtige historische Moment die vorläufig letzte, zugleich aber auch die denkbar beste Gelegenheit dazu, die von Militaristen aufgebauten kontraproduktiven Energien gewaltfrei und demokratisch in eine dauerhaft stabilisierende Richtung umzulenken.

In der sich dabei öffnenden Perspektive wird den Bürgern wie den Politikern rasch klar, wie alternativlos notwendig eine Rückbesinnung auf die Grundgedanken, die Wertvorstellungen und die freiheitlichen Prinzipien der amerikanischen Gründerjahrzehnte ist – siehe Kapitel A. 31. Bereits ein einziger wegweisender Gedanke Thomas Jeffersons macht deutlich, in welch unglaublichem Masse es die unsolidarische, desintegrierende Macht des Grosskapitals verstanden hat, diese Werte und Prinzpien unter immer neuen Vorwänden geradezu auf den Kopf zu stellen: "I hope our wisdom will grow with our power, and teach us, that the less we use our power the greater it will be." – Ich hoffe, dass unsere Weisheit mit unserer Macht wachsen und uns lehren wird, dass (diese) unsere Macht umso grösser sein wird, je weniger wir sie gebrauchen. / Thomas Jefferson

Die USA sind mittlerweile weit vom friedlich integrierenden Kurs ihrer Gründungsjahrzehnte abgebracht worden, auf welchem sie der Demokratiebewgung im Europa des 19. Jahrhunderts noch allein durch ihr erfolgreiches Vorbild entscheidende Impulse gegeben haben. Das Abrücken von diesen ursprünglichen Werten und Prinzipien als desaströsen Fehler zu erkennen gerät aktuell zur Überlebensfrage, denn nur so wird der Blick dafür frei, wie wenig die nach Auflösung der Sowjetunion und ihres Militärbündnisses hartnäckig fortgeführte, weiter hochgerüstete und unablässig expandierende NATO dem verkündeten Anspruch einer authentischen freiheitlich-demokratischen Wertegemeinschaft gerecht wird. Zum Glück zeigt sich zugleich, dass sich ein ganz gewaltger Teil der akkumulierten Verfälschungen nach sehr einfachen Prinzipien kurieren lässt, namentlich durch die Instandsetzung der Aufrichtigkeit, der Verantwortung und der Fairness.

Das beginnt mit der Wiederherstellung einer tatsächlichen Marktwirtschaft. Den meisten Menschen ist nicht klar, dass sich die westliche Wirtschaft immer weiter von den ausgleichenden Kräften des fairen Marktes entfernt hat und dabei einem System einseitiger Privilegien zugunsten internationaler Konzerne, Grossbanken, Stiftungen und milliardenschwerer steuerbefreiter Organisationen Platz gemacht hat und weiterhin macht. Ganz im Gegenteil werden sie vom Grosskapital u.a. über deren Medienmacht in dem Irrglauben bestärkt, dass immer neue staatliche Eingriffe erforderlich wären, um den Markt zu „regulieren“ (jüngstes Beispiel Gaspreise). Tatsächlich lenken solche Eingriffe von den wahren Problemursachen ab, führen von Bürgerinteressen weg und leiten Geld aus der Staatskasse auf Umwegen in die Kassen grosser Konzerne - was den beteiligten Politikern jedoch i.a. überhaupt nicht bewusst ist – siehe Kapitel A 5 im Buchteil dieser Website.

Den Regierungen und Parlamentsabgeordneten kann man schon deshalb kaum einen Vorwurf machen, weil jede(r) einzelne nur ein Rädchen im grossen Getriebe darstellt, welches automatisch ersetzt wird, sobald sie/er aus der „politisch korrekten“ Spur läuft. Nach dem demokratischen Prinzip bestimmen eigentlich allein die freien Bürger der souveränen Nationen über die korrekte Spur. Doch die bereits seit über 400 Jahren einer ultrareichen Minderheit gewährten Privilegien bescheren dieser ein geradezu magisches Karrussell. Dieses basiert auf Extraprofiten, die sich im wettbewerbsfreien Raum erzielen lassen und welche noch grösseren politischen Einfluss und damit weitere Previlegien verschaffen, die ihrerseits zusätzliche Extraprofite sichern usw. - siehe Kapitel A 9. Ein zentrales Resultat dieser Kollaboration des Staates mit dem Grosskapital besteht in der Niederhaltung kleinerer Marktteilnehmer durch eine Fülle bürokratischer Hindernisse, Auflagen und steuerlicher Benachteiligungen. Die wissenschaftlich nachgewiesene, hoch wirksame Beeinflussung der Politik durch das grosse Geld (siehe Kapitel A 5.) funktioniert jedoch nicht, wie insbesondere manche Verfechter von Verschwörungstheorien meinen, durch Bestechung, sondern durch den oben (Abschnitt 3.) erläuterten Psychomechanismus, mit welchem sich das politische Establishment fortwährend fast vollautomatisch „säubert“ oder - deutlicher ausgeschärft - jeden Ansatz authentischer Meinungsfreiheit mit der Keule der „Political Corretness“ erschlägt.

Dass diese Keule von beeindruckend starken Kräften geführt wird, kann nicht verwundern, denn dahinter stecken die gigantischen Geldmittel, die das genannte magische Karrussell der Extraprofite in fortlaufend grösserem Umfang generiert – siehe Zahlenbeispiele in den Kapiteln A 8. und A 30., letztes Viertel. Für die Grösseabschätzung der tatsächlichen Macht des grossen Geldes existieren ansonsten einige Anhaltspunkte in Gestalt der milliardenschweren Geldströme zu den steuerbefreiten NGOs sowie die Vermögen einiger Familienstiftungen. Weitere Hinweise liefern die Umsätze und Geschäftsmodelle der Grossbanken (z.B. Geldschöpfung aus dem Nichts bei Kreditvergabe, siehe Kapitel A 10., letztes Viertel), die Steuervermeidung der Konzerne (Kapitel A 9.) sowie das Funktionieren der Medien des Mainstream einschliesslich der grossen Internet-Suchmaschinen und „sozialen“ Medien als parteiische Informationsfilter. Indem sich die Arbeitsproduktivität im Westen seit 1991 mindestens verdoppelt hat (in China verachtfacht), während der Lebensstandard der Bürger praktisch keine Verbesserung erfahren hat, stellt sich auch die Frage, in welche Kanäle die restliche Wertschöpfung laufend abfliesst. Eine Teilantwort lautet,“ in die überproportionalen Gewinne der undurchsichtigen Lieferketten der internationalen Handelsoligopole“.

Die automatische „Selbstreinigung“ des politischen Establishments lässt immer wieder Mobbingopfer auf der Strecke. Dabei handelt es sich regelmässig um selbständig urteilende Personen, die zu Einsichten gelangt sind, die der „Political Corretness“ widersprechen. Beispielsweise wurde der CDU- Spitzenpolitiker Friedrich Merz für lange Zeit aus dem Zentrum der politischen Arena gehalten, nachdem er gegen den offenkundig politisch gewollten Steuerbürokratismus eingetreten war. (Er unterlag damals der dem Grosskapital wohlgefälligen Angela Merkel – siehe Griechenlandkrise in Kapitel A 10. Mitte.) Seit einiger Zeit erlebt Merz ein politisches Comeback und seit Beginn der Ukraineinvasion zeigt sich auch, wofür ihm das Imperium des grossen Geldes nunmehr Spielraum lässt: Merz gibt sich ganz das Profil der aus der amerikanischen Politik bekannten „Falken“, die einem für konservativ gehaltenen Militarismus folgen und den vom Pentagon vorgelegten Eskalationskurs proklamieren.

Glücklicher Weise wird die „Selbstreinigung“ der politischen Arena von frei denkenden Personen in dem Moment unausweichlich zum Boumerang, in welchem auch nur wenige Mitglieder des Establishments das ganze unfaire und unsolidarische System zu durchschauen beginnen. Denn indem der einmal erweckte Geist der Freiheit (ebenso wie die Entteuschung über den erlittenen Vertrauensmissbrauch) absolut ansteckend wirkt, kann er das von Unaufrichtigkeit ausgehöhlte System gewaltfrei per Dominoeffekt wie ein Kartenhaus kippen. Das funktioniert umso reibungsloser, als sich zeigen lässt, dass die dynastisch aufgestellten Vertreter des Grossen Geldes buchstäblich alle Menschen entweder als willfährige Untertanen und Werkzeuge verschleissen und ihren (nur vermeintlichen) Interessen opfern, oder als ihre Rivalen gegeneinander aufzubringen verstehen. Die Einschränkung „vermeintlichen“ bedeutet, dass der von den Finanzmagnaten verfolgte Kurs auch und besonders für sie selbst in eine historische Sackgasse führt – siehe Kapitel B 8. Die sich dort auftuende apakalyptische Perspektive verschafft dem in Freidenkerkreisen kursierenden Begriff „tiefer Staat“ eine „tiefere“ Bedeutung – als Synonym für den Abgrund. „Hölle“ passt noch etwas besser, denn der nachdrükliche Anspruch des rationalen Pazifismus kann kein geringerer sein, als das Gute zu verkörpern, das sein legitimes Recht zum Selbstschutz gegen das Böse fordert – nämlich gegen Unaufrichtigkeit, gegen Gewaltanwendung, gegen das Abwälzen eigener Schuld, gegen das unfaire Übervorteilen von Menschen und gegen deren Überführung in Abhängigkeiten – neben vielen anderen bedenklichen Profileigenschaften.

Ebenso automatisch vermag eine einmal konsequent (von staatlichen Privilegien für Konzerne einerseits und von bürokratischen und steuerrechtlichen Hindernissen für deren kleinere Wettbewerber andererseits) befreite Marktwirtschaft die dreisten Preisdiktate der grossen internationalen Oligopole abzustellen. An deren Stelle tritt ein wieder funktionierender Wettbewerb mit fairer Preisbildung – zum Vorteil bisher vom System diskriminierter kleinerer Unternehmen und selbständiger Marktteilnehmer – siehe Kapitel A 2. und A 29. Damit lässt sich zugleich die im Gefolge (und unter dem Vorwand) des Ukrainekrieges in Gang gekommene Inflation zügeln, denn diese ist zum grossen Teil künstlicher Natur – u.a. als Produkt der Kartelle der Mineralöl- und Energiekonzerne, welche den Krieg als Vorwand für Preisteigerungen in einer Grössenordnung nutzen, die nur teilweise mit dem Internationalen Ölpreis zu tun hat.

Sobald klargeworden ist, dass die Geldherrschaft - ganz in der unrühmlichen Tradition des mittelalterlichen Adels - die Menschen entweder als ihre Untertanen oder als ihre Rivalen betrachtet und gegeneinander ausspielt – siehe Kapitel A 21. – lässt sich bei genauerem Hinsehen jederzeit ausmachen, welche Nation und welcher Staat gerade gegen welche(n) andere(n) aufgebracht oder geopfert werden soll sowie mit welchen Mitteln. Dieselbe Polarisierung greift auf der innergesellschaftlichen Ebene, wo eine lautstarke Verkündigung von Integration im Kontrast zu schwindendem Zusammenhalt und unübersehbaren Anzeichen der Desintegration steht – jedoch in vollem Einklang mit einer Politik, die auch zu gar nichts anderem führen kann - siehe z.B. Kapitel B 4., B 5. und Anhang C 6.

Am Ende der kapitalistischen Era ergibt sich damit die zentrale Aufgabe, die jahrzehntelang erodierte gesellschaftliche Solidarität innerhalb der „westlichen“ Nationen wiederherzustellen. Das ist eine leicht lösbare Aufgabe, sobald die Menschen beginnen, die Werte, Erkenntnisse, Freiheiten und die Prinzipien der amerikanischen Gründerjahrzehnte in ihrer authentischen Bedeutung wiederzuentdecken, geleitet von Thomas Jeffersons Motto, „enlighten the people generally, and tyranny and opressions of the body and mind will vanish like evil spirits at the dawn of day“. – Kläre die Menschen umfassend auf, und Tyrannei und Unterdrückung des Körpers und des Geistes werden wie böse Geister mit dem Morgenlicht verschwinden. / Thomas Jefferson

Mit der Perspektive einer wieder freieren, lebenswerteren Zukunft vor Augen findet sich der korrekte Weg weitgehend von selbst. Die unter der Geldherrschaft in unaufrichtiger Weise in Gang gesetzten desintegrierenden Energien lassen sich dann ohne grosse Anstrengung in die konstruktive Richtung umleiten – siehe Kapitel A 21. und A 26. Diese grundsätzliche Schwäche unaufrichtiger Konzepte hatte Jefferson ebenfalls bereits erkannt: „It is error alone which needs the support of government. Truth can stand by itself“. – Nur Fehlerhaftes benötigt die Unterstützung der Regierung. Die Wahrheit steht von alleine. / Thomas Jefferson.

4. Der erfolglose Einsatz für Freiheit und Demokratie

Während Freiheit ein sich automatisch stabilisierendes, harmonisches Prinzip darstellt, können die vielfältigen Formen von offener oder versteckter Unterdrückung nur unter dauerhaftem Einsatz von Machtmitteln aufrechterhalten werden. Nach den Regeln der Evolution (und geschichtliche Abläufe folgen diesen Regeln) mündet Unterdrückung grundsätzlich und immer in blutige historische Sackgassen ein, um - bisher leider nur vorübergehend - erneuter Freiheit Platz zu machen – siehe Kapitel B 8.

Daher führt nichts an der Aufgabe vorbei, die innergesellschaftlichen wie auch die internationalen Formen des Zusammenlebens auf eine dauerhaft freiheitliche und dauerhaft friedliche Grundlage zu stellen.

Das funktioniert allerdings nicht nach einem Wünsch-dir-was-Verfahren. Vielmehr gilt es, die Vorgaben der menschlichen Psychologie und Ökologie zu berücksichtigen. Denn unter den Arten besetzt der Mensch eine fast konkurrezlose Sonderposition, die ihm besondere Möglichkeiten eröffnet, aber auch die unausweichlich zugehörige Verantwortung überträgt. Indem sich fast seine gesamte Rivalität innerhalb der eigenen Art abspielt, konnte sich ein aussergewöhnlich hartes Konkurrenzverhalten entwickeln, das die systematische Tötung von Artgenossen im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen einschliesst. Indem die Erde mit ihren Ressourcen wie Wasser, Bodenschätzen und vor allem Land eine fest begrenzte Grösse darstellt, lässt sich an dem grundsätzlichen Phänomen einer Rivalität um den Zugriff auf diese Ressouren auch in aller Zukunft nichts ändern – nur an der Art, diese Rivalität zu regeln.

Mit Beginn des technischen Zeitalters ist noch eine zweite Vorgabe hinzugetreten, welche der Etablierung friedlicher Formen der Konfliktlösung eine extreme Dringlichkeit verleiht: Menschen unterhalten zwar schon seit der Steinzeit neben ihrer eigenen biologischen Evolution eine Entwicklung ihrer Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge und Waffen, welche dabei eine ständigen kreativen Verbesserung erfahren. Doch seit dem Einzug moderner Produktionsmethoden - namentlich seit Erfindung der Dampfmaschine - hat diese technische Evolution eine enorme Beschleunigung erfahren. Während die biologische Evolution der Lebewesen Millionen von Jahren benötigt hat, um neue Arten hervorzubringen, erfordert beispielsweise die Entwicklung eines neuen Fahrzeugmodells nur wenige Jahre.

Indem diese superschnelle Ideenevolution noch bis ans Ende aller Tage weiterlaufen kann, tut sich ein gigantisches Entwicklungspotenzial auf. Die Kehrseite dieser eigentlich positiven Perspektive besteht im ebenso unbegrezten Fortschritt der Waffentechnik und damit unbegrenzten Anwachsen des Zerstörungspotenzials. Infolgedessen befindet sich die technisch zivilisierte Menschheit in einer Sackgasse, an deren bald erreichtem Ende der historische Wettlauf zwischen Aufbau und Zerstörung nicht mehr vom Aufbau gewonnen werden kann. Denn Aufbau ist auf begrenztes Material angewiesen, während das Zerstörungspotenzial mit der Ideenevolution unbegrenzt immer weiter anwachsen kann.

Daraus leitet sich die Ausfgabe ab, für die der Rivalität unablässig entspringenden Streitigkeiten umgehend gewaltfreie Formen der Beilegung zu entwickeln. Der korrekte Lösungsweg muss dabei die beiden gegensätzlichen zwischenmenschlichen Verhältnisse - als ihre einerseits ärgsten Rivalen und ihre andererseits wichtigsten Kooperationspartner - harmonisch miteinander in Einklang bringen.

Als Sieger der beiden zurückliegenden Weltkriege hatten die politisch Verantwortlichen in Grossbritannien und den USA bereits seit über 100 Jahren Gelegenheit, eine weitgehend gewaltfreie und dauerhaft stabile Ordnung auf der Erde einzurichten. Doch stattdessen ist der Militarismus weiterkultiviert worden.

Unter dem Eindruck des gerade zu Ende gegangenen 2. Weltkrieges existierte im Sommer 1945 vorübergehend eine politische Atmosphäre der Einsicht. So kam es umgehend zur Verabschiedung der UNO-Charta, in welcher dem elementaren Recht auf Selbstbestimmung in Artikel 1, Absatz 2 ein herausragender Platz zuerkannt wurde, jedoch fataler Weise ohne praktische Ausführungsregelungen. Über diesen unfertigen Ansatz ist man bis heute nicht hinausgekommen.

Mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 hatte sich eine perfekte Chance zum Nachholen des Versäumten eröffnet, indem nun keine konkurrierende Supermacht solche Harmonie stiftenden Initiativen hätte vereiteln können. Im Gegenteil war mit dem nicht mehr kommunistischen Russland ein neuer potenzieller (und dafür auch bemerkenswert aufgeschlossener, siehe Kapitel A 22.) Kooperationspartner aufgetaucht. Diesen eingeschlossen hätte die Gemeinschaft der europäisch zivilisierten Länder einen souverän starken solidarischen Block gebildet, dem die Rolle eines grossen Vorbildes zugefallen wäre, welches alleine durch den ihm entgegengebrachten Respekt für eine weitgehend gewaltfreie, stabile und faire Friedensordnung hätte sorgen können – siehe Kapitel B 3. und B 4.

Demgegenüber konnte sich die UNO schon aufgrund ihrer gegographischen Lage im Einflusszentrum des grossen Geldes New York zu nichts anderem entwickeln als zu einem parteiischen Tribalistenforum, dessen Resolutionen statt der konsistenten Massstäbe einer Wertegemeinshaft Hypokrisie und unfaires Mobbing widerspiegeln (gegen keinen Staat so unfair wie gegen Israel, siehe Kapitel B 10.).

Namentlich ist es in diesem Ambiente versäumt worden, das Recht auf Selbstbestimmung klar gegenüber den konkurrierenden Prinzpien der staatlichen Souveränität und der territorialen Integrität abzugrenzen. Zwar wurden diese beiden Prinzipen in der UNO-Charta für gültig erklärt, doch ohne dass konkrete Anwendungsregelungen gefolgt wären.

Das tatenlose Auslassen der Chance und Verlassen der Baustelle lässt auf gänzlich andere politische Ziele einflussreicher Kräfte schliessen. - In seinem Werk „How the World Works“ erklärt der Gesellschaftsphilosoph Noam Chomsky die Aversion amerikanischer Politik gegen harmonische Lösungen und stattdessen deren Hinwendung zum Militarismus mit der Position einer Supermacht, deren Überlegenheit in einem Umfeld der Harmonie nicht zur Geltung käme. Die schiere Zahl von über 200 internationalen Einsätzen des US-Militärs seit dem 2. Weltkrieg bestätigt dieses tribalistische Profil, welches statt dem Recht des moralisch Überlegenen das Recht des Stärkeren in den Vordergrund stellt – im scharfen Kontrast zum Streben nach Harmonie und fairen Ausgleich der amerikanischen Gründerjahrzehnte.

Eigentlich sollte die US-Armee ein Botschafter des freiesten Systems der Welt sein, doch war es ihm in all den Nachkriegsjahrzehnten kaum ansatzweise gelungen, irgendwo mit dem Profil authentischer Befreier und Helfer aufzutreten, die von den Menschen begeistert empfangen und auch noch in der Folgezeit als Vorbilder, Ratgeber und Freunde geschätzt werden.

So hatte der schier endlos verschleppte Vietnamkrieg (1955-1975) mit der Unterstützung einer Diktatur begonnen, nämlich der des südvietnamesischen Machthabers Ngo gegen dortige Kommunisten und das kommunistische Nordvietnam. Doch war es Ngo, der die bereits vorbereiteten gesamtvietnamesischen Wahlen absagte, wamit er erstens die Spaltung des Landes besiegelte und zweitens den Bewohnern das Selbstbestimmungsrecht verweigerte.

Statt tribalistischen Waffenbeistand in einem vermeidbaren Konflikt zu leisten, wäre es seitens der USA angebracht gewesen, Südvietnam und die Ngo-Rregierung (wie überhaupt rückständige Länder weltweit) längst rechtzeitig vor dem Aufkommen von Spannungen bei der Entwicklung einer fairen Marktwirtschaft zu unterstützen – und damit eines Garanten für allgemeine Zufriedenheit. Denn eine Bevölkerung, die sich - wie beispielsweise die deutsche von 1945 bis 1960 -Jahr für Jahr eine sichtbare Steigerung ihres Wohlstands selbst erarbeiten kann, entscheidet sich in demokratischen Wahlen niemals für den jede wirtschaftliche Initiative unterdrückenden Leninismus. Eine weitere sehr überschaubare Aufgabe der USA hätte darin bestanden, organisatorisch einen korrekten Wahlablauf zu gewährleisten. Ansonsten war von den Vereinigten Staaten nichts weiter verlangt, als einfach nur sie selbst zu sein und damit ein freiheitlich-demokratisches Vorbild abzugeben.

Stattdessen ist die Supermacht in einen zwanzigjährigen, ihren Ruf „nachhaltig“ schändenden Krieg verwickelt und am Ende besiegt worden – aber nicht von Nordvietnam und den kommunischen Guerillas, sondern von sich selbst. Vor allem war es das plumpe Auftreten eines empathiefreien Eindringlings statt dem eines Befreiers und idealistischen Verkünders einer – in der nicht kapitalistisch verfälschten Originalform tatsächlich - überlegenen Gesellschaftsordnung.

Wie in jedem bedeutenden Konflikt war die Macht des grossen Geldes der eigentliche Sieger - mit ihren Investments in der Rüstungsbranche und ihren auf Demontage der grossen Nationen abzielenden wahren Bestrebungen – siehe Kapitel A 26., letztes Viertel.

Das Kriegsergebnis bestand in einem der freiheitlichen Demokratie dauerhaft entrissenen, dafür aber als Billigproduzent dem Geldimperium einverleibten Gesamtvietnam. Konsequenter Weise wird der Exfeind inzwischen mit amerikanischen Waffen beliefert – gegen den letzten grossen Rivalen des Grosskapitals – das inzwischen fair marktwirtschaftliche und dadurch extrem erfolgreiche China – siehe Kapitel A 29.

Zum Verständnis der eigentlichen (psychologischen) Ziele hinter dem Vietnamkrieg wird die Lektüre der Kapitel A 20. und A 25. auf www.frieden-freiheit-fairness. com empfohlen. Zu dieser Zeit (1955-1975) hatten die Vertreter des grossen Geldes bereits seit vielen Jahrzehnten massgeblichen Einfluss auf den aussen- und militärpolitischen Kurs der USA. Genauer gesagt ist das allerspätestens seit dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898-1899) der Fall – siehe Kommentar D 1., Abschnitt 4. Der seither betont militaristische (und die Bürgermeinung entsprechend manipulierende) Kurs macht einen ignoranten Bogen um das Selbstbestimmungsrecht und führt dadurch über gefährliche Umwege immer weiter weg von friedlich ausgleichenden Lösungen nach klaren internationalen Regeln. Die stattdessen unter inkonsistenten Begründungen (richtiger unter Vorwänden) initiierten militärischen Interventionen zeigen in der Vorgehensweise Tendenzen, die in keiner Weise mit freiheitlich-demokratischen Idealen vereinbar sind, u.a. die Verschleppung der Kriegshandlungen über viele Jahre, die Einbeziehung der Zivilbevölkerung mit hohen Opferzahlen und umfangreichen Fluchtbewegungen, eine bemerkenswerte politische Erfolglosigkeit sowie eine systematische Desinformationspolitik, welche die Akzeptanz für in Wahrheit völlig inakzeptable Aktionen bis heute künstlich aufrechterhält.

Beispielsweise wurde 1954 der gewählte Präsident Gutemalas, Jaobo Árbenz durch eine von der CIA geführte Truppe gestürzt und durch einen Diktator ersetzt. Die demokratiewidrige Intervention war bereits ab 1951 durch Agenten der im Lande Plantagen betreibenden United Fruit Company und die CIA vorbereitet worden. Dabei wurde gegen den eher konservativen Árbenz intrigiert und dieser als gefährlicher Kommunist hingestellt. In Wahrheit stand Árbenz mit einem gemässigten Landreformprojekt (Aufteilung sehr grosser Grundbesitze gegen Entschädigung) für einen Ausgleich zwischen linken und konservativen Kräften. Das falsche Narrativ wurde den US-Medien mitsamt einer Märchengeschichte rund um den Putsch zugespielt, was die gewünschte Akzeptanz bei den Bürgern herbeiführte.

Dieser massive Eingriff in die Souveränität Guatemalas und die Zerschlagung des Selbstbestimmungsrechts seiner Bewohner hat das vormals friedliche Land dermassen „nachhaltig“ destabilisiert, dass es nach 1960 in einen blutigen Bürgerkrieg von 36 Jahren Dauer eingetaucht ist.

Im scharfen Gegensatz zu diesem unrühmlichen - weltweit immer wiederkehrenden - Profil amerikanischer Militärpolitik führte Israel 1967 ganz allein einen überlebensnotwendigen Präventivschlag gegen eine Übermacht arabischer Nachbarländer, der innerhalb von nur 6 Tagen siegreich abgeschlossen werden konnte. Dass diese blitzartige Klärung der regionalen Kräfterangordnung politisch absolut unerwünscht war, zeigten bereits kurz danach verschiedene kontraproduktive Einflussnahmen des kapitalistischen Machtzentrums UNO, die eine abschliessende Friedensordnung auf Basis der eigentlich geklärten Kräfterangordnung verhindert haben. Damit wurde der 6-Tagekrieg zu einer inzwischen 55-jährigen Dauerkrise abgefälscht. Der schwelende Konflikt bedroht die Existenz des jüdischen Staates aktuell so massiv wie nie zuvor. Neben vielen anderen - siehe Kapitel B 10 - belegen diese Umstände, dass Israel im Besonderen und das Judentum im Allgemeinen wie alle anderen zivilisationsführenden, herausragend erfolgreichen Gruppen und Nationen von den rundum unsolidarischen Familiendynastien des Finanzestablishments als ihre ärgsten Rivalen betrachtet und auf versteckte, aber effektive Weise benachteiligt werden. Das Narrativ von der „jüdischen Weltverschwörung“ erweist sich nach gründlicher historischer Recherche und mit etwas psychologischem Verständnis als – wenn auch bemerkenswert aufwendig inszenierte - Märchenposse und perfides Ablenkungsmanöver rundum unsolidarischer Kräfte – siehe Kapitel B 7., B 8., B 10., B 11. und Anhang C 7.

5. Respekt als Voraussetzung für den gewaltfreien Weg

Der Rangordnungsanspruch und der autoritäre Erwartungsdruck des unter dem Einfluss des grossen Geldes ebenso gigantisch teuren wie politisch erfolglosen Militarismus lässt sich auf ganzer Linie als sachlich und moralisch unbegründet zurückweisen. Die überfällige Klarstellung der tatsächlichen Rangposition ist gleichbedeutend mit der Reklamation einer unzweifelhaften moralischen Überlegenheit des rationalen Pazifismus gegenüber jeder Form von Militarismus.

Jedes Abdriften in unkontrollierte Macht sowie jede Abweichung vom System der fairen Marktwirtschaft durch Unterdrückung der wirtschaftlichen Initiative bedeutet erstens, dass sich soziale Spannungen akkumulieren und zweitens, dass die Masse der Bürger daran gehindert wird, ihr volles kreatives Potenzial zu entfalten. Dadurch wird drittens der technische Fortschritt gebremst, so dass die autoritäre Gesellschaft viertens historisch früher oder später von freieren Gesellschaften im Wettbewerb überflügelt wird – siehe Kapitel A 28., lezte 2 Seiten und Kapitel A 30., letztes Drittel.

Wie das Beispiel der Römischen Republik gezeigt hat, bringt der Wettbewerbsvorteil für eine freiere und dadurch technisch (automatisch auch militärisch) führende Gesellschaft die Möglichkeit zur Expansion ihres Einflussgebiets. Diese kann sich prinzipiell gewaltfrei abspielen, und zwar über die Vorbildrolle, welche der Führungsmacht automatisch zufällt. Dieses Ambiente begünstigt Integrationsprozesse in den Grenzregionen, wobei sich ganze Nachbarvölker in die führende, von ihnen als ranghöher wahrgenommene Nation integrieren. Historische Beispiele stellen die sprachlich-kulturelle Romanisierung der iberischen Halbinsel und diejenige Frankreichs dar. Das Römische Reich konnte auf diese Weise jahrhundertelang auf Expansionskurs bleiben, und wie die Bezeichnung „pax romana“ - römischer Friede anzeigt, konnten die militärischen Anstrengungen dabei auf mässigem Niveau gehalten werden.

Der massgebliche stabilisierende Faktor hiess und heisst Respekt. Dieses friedenserhaltende psychologiche Phänomen tritt im Umgang zwischen verschiedenen Nationen und Kulturen stets bei einem klaren Gefälle der Leistungsfähigkeit auf, also bei technischer und/oder militärischer Überlegenheit, bei einem höheren Lebensstandard, bei einem führenden Bildungsniveau und bei einer freieren Lebensweise – siehe Kapitel B 4. Automatisch gelangt die leistungsfähigere Zivilisation in die Rolle eines Vorbildes, von welchem Elemente der Lebensweise, der Wissenschaft, der Technik und der Sprache übernommen werden.

Die elementare Bedeutung des Faktors Respekt ist seitens der westlichen Politik und der Medienberichterstattung seit Kriegsende 1945 völlig aus dem Fokus gehalten worden. Dadurch konnte die wachsende Respektlosigkeit gegenüber der europäisch geprägten Zivilisation allgemein und den USA im Besonderen kaum ins Bewusstsein der Bürger gelangen. An die Stelle des einst leuchtenden Images der Vereinigten Staaten als freiheitlich-demokratisches Idol ist unter dem Einfluss des Grosskapitals das Profil eines plump militaristischen Weltpolizisten getreten. Dessen grundfalscher Ansatz, seinem  - im unverfälschten Zustand weit überlegenen - freiheitlichen Gesellschaftsmodell mit Waffengewalt zur Durchsetzung verhelfen zu wollen, ist mit dem blamablen Abzug aus Afghanistan 2021 abschliessend gescheitert - welcher sich ebenfalls mit den Merkmalen einer vom Sicherheitsestablishment inszenierten, die USA als Weltmacht erniedrigenden Märchenposse abspielte.

Die Demontage der USA als idealistisch-demokratische Führungsmacht erweist sich als ein bemerkenswert systematisch vorangetriebener Vorgang, dessen Ursprünge mindestens bis zum amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) zurückreichen. Die damals als Kriegsmotiv in den Vordergrund geschobene Befreiung der Sklaven in den abtrünnigen Südstaaten gestaltete sich in der Realität als Überführung der Afroamerikaner in neue Abhängigkeiten, nämlich in solche vom Grosskapital in den Industriegebieten der Nordstaaten.

Bis zum Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898-1899) war die Erosion des authentischen Befreiungsidealismus der amerikanischen Gründerjahrzehnte bereits weit fortgeschritten. In diesem Krieg wurden die Bewohner der bis dahin spanischen Philippinen von US-Militärs geradewegs betrogen, um ähnlich den afrikanischen Sklaven von einer Abhängigkeit in eine neue überführt zu werden, diesesmal eine wesentlich härtere – siehe Kommentar D 1., Abschnitt 4. auf www.frieden-freiheit-fairness. com. In den sich über mehrere Jahre hinziehenden Aktionen wurde bereits das bis heute typische unsensible, plump-militaristische Profil geprägt. Zum autoritären, unsolidarischen bis brutalen Auftreten gegenüber der Bevölkerung trat historisch erstmalig die vom Militär selbst gehandhabte, in Abschnitt 1. erläuterte Informationszensur mit dem Resultat einer Verschleierung und Schönfärbung der menschenverachtenden Aktionen in den Medienkommentaren.

Dieses Profil eines destruktiven Eroberers statt dem eines idealistischen Befreiers ist immer weiter „verfeinert“ worden. Die wachsende Destruktion wäre unter unverfälscht freiheitlichen Bedingungen auf ein wachsendes Akzeptanzproblem gestossen und bald mit demokratischem Votum abgestellt worden.

Doch gelang es der Finanzaristokratie dank ihrer expandierenden Geldmacht, die Effizienz der Massenbeeinflussung über ein technisch hochgerüstetes Mediennetz erheblich zu steigern. Mit teilweise verfassungswidriger Unterstützung durch die Politik (z.B. mit dem Creel Committee und dem Espionage Act von 1917), konnte insbesondere der freiheitsfeindliche und kontraproduktive Charakter der weltweiten Militäreinsätze weithin verschleiert, beschönigt und verbogen werden.

Eine „Meisterleistung“ auf diesem Gebiet stellte der mit handfesten Lügen „begründete“ und im März 2003 gegen das Veto der Mehrheit im UNO-Sicherheitsrat begonnene Irakkrieg dar. Es wurde alles getan, um dem schliesslich mehr als acht Jahre andauernden Militäreinsatz (unter Aufbietung einer „Koalition der Willigen“ aus insgesamt 36 Staaten) den irreführenden Anstrich einer Befreiung zu verleihen. Bei den dem Fernsehpublikum präsentierten „Dokumentar“-Aufnahmen handelte es sich teilweise um Werbematerial der Rüstungsindustrie und teilweise um sorgfältig selektierte Aufnahmen aus dem Kampfgebiet, welche eindrucksvoll die präzise Vernichtung militärischer Ziele zeigten, während zerstörte Häuser und leidende Menschen nach Kräften aus dem Blickfeld gehalten wurden.

Die mit dem raschen Sieg hergestellten günstigen psychologischen Voraussetzungen für die umgehende Schaffung einer neuen und stabilen Ordnung wurden jedoch nicht genutzt. Stattdessen brachte eine bürgerferne, unsolidarische Besatzungscherrschaft in den folgenden mehr als 8 Jahren bis 2011 der irakischen Bevölkerung Freiheitsbeschränkungen, Demütigung, wirtschaftliches Elend und fortdauernde Gewalt. Der vorhersehbarer Weise wachsende Hass gegen die unsensibel auftretenden Besatzer brachte die Entstehung brutaler Milizen hervor, unter anderem des berüchtigten IS. Dieses vom Militarismus durchseuchte Ambiente spaltete die Gesellschaft, wobei namentlich Schiiten und Sunniten gegeneinander aufgebracht und die nichtislamische Minderheit der Jesiden im Nordirak Opfer eines systematischen Genozids wurden.

Diese menschenverachtende Behandlung der „befreiten“ Bevökerung konnte nur deshalb über so viele Jahre hinweg weiterlaufen, weil die psychologische Effizienz der Massnahmen, mit denen die Akzeptanz in der amerikanischen Öffentlichkeit weiterhin aufrechterhalten werden konnte, gegenüber früheren Militäreinsätzen ebenfalls „verbessert“ worden waren.

Im angelaufenen 3. Weltkrieg ist es eine Überlebensfrage, den von Seiten unaufrichtiger Militaristenkreise gegen die eigenen, westlichen Nationen geführten Informationskrieg als solchen zu identifizieren. Die bisher unzureichende Wachsamkeit hat den Kontrast zwischen der in den „befreiten“ Ländern hinterlassen (und dort auch so wahrgenommenen) grausamen Wirklichkeit einerseits und deren gefilterter und geschönter Präsentation in den westlichen Medien andererseits ins Groteske anwachsen lassen.

Das ist der Moment, in welchem das Statement des Papstes Franziskus (s.o.) unausweichlich ein lawinenartig anwachsendes Echo finden und zu umfassenden Systemkorrekturen führen muss. Die offene Frage ist, ob dies rechtzeitig vor der vollen Eskalation der militärischen Gewalt geschieht – welche in den vorprogrammierten Gewaltkaskade auch die Existenz der USA in sich sehr konkret abzeichender Weise bedroht - siehe Kapitel A 31.

6. Falsch etikettierte Desintegration

Die Widersprüche zwischen dem freiheitlich-demokratischen Anspruch eines Befreiers und dem tatsächlichen Auftreten des US-Militärs als brutaler und der betreffenden Bevölkerung gegenüber unsolidarischer Eroberer ziehen sich wie ein roter Faden durch die zahllosen Militäreinsätze in aller Welt. (Dem einzelnen Soldaten ist daraus keinerlei Vorwurf zu machen, denn deren Ausbildung zielt nicht auf psychologisch einfühlsame und verantwortungsbewusste Kooperation mit der angetroffenen Zivilbevölkerung, sondern auf gefühlstote Befehlsausführung und brutale Unterwerfung. Bereits so einfache Informationsquellen wie Artikel auf Wikipedia und Deutsche Welle zum Thema Irakkrieg liefern eine Fülle alarmierender Information, die in der Mainstream-Medienwelt unterschlagen werden. Diese zeigen, dass in den im Namen der USA ausgeführten Interventionen und Invasionen nicht nur einiges schiefläuft, sondern dass der gesamte militaristische und höchst unaufrichtige Ansatz diametral gegen die Interessen der amerikanischen Nation sowie gegen die Ideale der Freiheit und der Demokratie gerichtet ist. Der mit Tausenden von Todesopfern in den eigenen Reihen und Hunderten von Milliarden Dollar an Kosten erkaufte „Gegenwert“ besteht in einer fortlaufenden Demontage des den USA entgegengebrachten Respekts und Vertrauens.

Indem die wahren Aktionen der Sicherheitskräfte bereits seit 1898 (s.o.) systematisch geheimgehalten oder verfälscht werden, gelangt deren freiheitswidriger Charakter regelmässig erst zeitverzögert ans Licht (beispielsweise in der Iran—Contra-Affäre 1985-1987) und damit zu spät, um zwischen eigentlich drittrangigen tagesaktuellen Meldungen gebührende Beachtung zu finden. Infolgedessen wird nie die überfällige Initiative ausgelöst, die dem doppelten Systemmangel abhelfen müsste - der Kontraproduktivität des Sicherheitsapparats und dem Versagen des eigentlich freien Journalismus als Wächter über die authentische Umsetzung freiheitlich-demokratischer Prinzipien. Dabei ist die eigentliche Ursache in beiden Fällen dieselbe.

Diese Ursache ist psychologischer Natur und besteht in der unsolidarischen und auf Ausnutzung angelegte Einstellung der Geldaristokratie gegenüber den zivilisierten Nationen - siehe Kapitel A 18., Punkte 8.1 bis 8.11. So wie schon der alte Adel opfern auch die Herren über das Grosskapital bedenkenlos ihre Untertanen in Kriegen, die sie für die Erweiterung ihrer Einflussgebiete schüren. Während der Kolonioalzeit waren das namentlich die britischen Kronkolonien. Diese Gebiete sind bereits lange vor ihrer formalen Unabhängigkeit - ebenso wie die grosse Mehrheit der übrigen Staaten - zu Teilen des weltweiten Imperiums des grossen Geldes geworden. Dabei handelt es sich um den politischen Einflussbereich einer gigantischen Kollektion aus Finanzinstitutionen, diversen Medien, Lobbymannschaften, Grosskonzernen, Stiftungen, steuerbefreiten NGOs und anderen Organisationen. Doch im Unterschied zum früheren Adel versteht es die Finanzaristokratie, ihre egozentrischen Motive und Aktionen in einer falsch etikettierten idealistischen Verpackung zu präsentieren (u.a. indem NGOs einen offiziell wohltätigen Status geniessen).

Der Macht wohnt stets eine Tendenz zur Selbstverstärkung inne. So hat auch das alte Konzept autokratischer Herrscher, alle anderen Personen in einer hierarchischen Ordnung zu kontrollieren, in der aktuellen Herrschaft des Grosskapitals eine beachliche Weiterentwicklung erfahren. Das war aus deren Sicht auch notwendig, da eine undemokratische Macht wie die des Geldes im demokratischen Ambiente einen inoffiziellen Charakter annehmen muss, was auf verschiedenen Ebenen Geheimhaltung erfordert. Deren Perfektionierung mittels allerneuester Informationstechnologie ist infolge der ständig wachsenden finanziellen Ressourcen gewährleistet.

Die Auswirkungen sind gesellschaftszerstörend und friedensbedrohend. So wurde simples  Verschweigen zur gezielten Desinformation „weiterentwickelt“, um dahinter abgeschirmt ganz andere Ziele verfolgen zu können - namentlich Länder in immer grössere Abhängigkeit vom Imperium des Grosskapitals zu überführen, während nachhaltige Demokratisierung, Respektierung freiheitlicher Prinzipien und Entwicklung von Eigenständigkeit hinter falscher Fassade direkt oder indirekt verhindert werden – siehe Anhang C 6. auf www.frieden-freiheit-fairness.com.

Eine ganze Serie derartiger Entwicklungen hat der „Arabische Frühling“ 2010/2011 eingetragen, bei welchem Demokratiebewegungen in Nordafrika und im Nahen Osten umgehend von auffallend gut vorbereiteten militanten und undemokratischen Islamisten an sich gezogen und verfälscht werden konnten. Im Resultat wurde die weltanschlauliche Kompatibilität zwischen dem europäischen und dem arabischen sowie weiter gefasst dem islamischen Kulturraum dauerhaft beschädigt.

Die bereits seit über 120 Jahren praktizierte gezielte Desinformation durch das amerikanische Sicherheitsestablishment ist allerdings schon lange vor diesem arabischen Desaster um eine gefährliche Stufe gesteigert worden, und zwar zur manipulativen Desorientierung in der Kernfrage jeder harten Rivalität – der Frage nämlich, wer Freund und wer Feind ist.

So zeigt das o.g. Guatemala-Beispiel das Ergebnis der Anstrengungen von United-Fruit-Agenten und CIA, das in der fatalen Fehlorientierung der amerkanischen Öffentlichkeit hinsichtlich der jeweiligen Einordnung des Präsidenten Árbenz und des ihn ablösenden Diktators als Freund oder Feind der USA. bestand Es entspricht dem legitimen Aufgabenprofil eines Geheimdienstes, gegnerische Mächte in die Desorientierung zu manipulieren. Die eigene Nation über ihre Freund- und Feindbeziehungen falsch zu orientieren, bedeutet jedoch, dieser die Solidarität zu verweigern und sie stattdessen wie einen externen Gegner zu behandeln.

Die Verfolgung von Freiheitshelden wie Julian Assange und Edward Snowden, die solche Machenschaften aufdecken, offenbart das Vorliegen einer bereits bedenklich fortgeschrittenen Erosion rechtsstaatlicher Grundsätze. Denn die von der US-Regierung vorgeschobene Begründung, die Enthüllungen der beiden würden die nationale Sicherheit gefährden, geht nicht nur ins Leere, sie stellt vielmehr den Sachverhalt auf den Kopf – siehe auch Kapitel A 23. Denn der unbezahlbar hohe Wert dieser Enthüllungen für die nationale Sicherheit würde jeden denkbaren Verpatzer der Sicherheitskräfte aufwiegen, welcher auf das Leaken eventuell noch nicht abgeschlossener Militäraktionen zurückzuführen sein könnte.

Der prinzipienfern in den Vordergrund gerückte Nebenaspekt eines eventuellen Bekanntwerdens einzelner Geheimnisse für Feinde lenkt von der ungeheurlichen Gefahr ab, die von einem Sicherheitsapparat aus Militär und Geheimdiensten ausgeht, der sich hartnäckig der dringend notwendigen demokratischen Kontrolle entzieht – siehe Kapitel A 23. auf www.frieden-freiheit-fairness.com. Dieser mindestens seit dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (s.o) bestehende Kontrollmangel hat unvermeidbar dazu geführt, dass die streng hierarchisch strukturierten Sicherheitseinrichtungen fortwährend dem Effekt tribalistischer „Selbstreinigung“ nach dem in Kapitel 2. dieser Friedensschrift erläuterten Muster ausgesetzt sind.

Die Kriterien, nach denen jemand in der Hierarhie aufrücken darf, werden ganz oben definiert. Den ganzen Apparat hat damit derjenige in der Hand, der seinerseits die Spitze kontrolliert und nötigenfalls auswechselt. Nach der amerikanischen Verfassung ist das der gewählte Präsident. Doch ist die Vorstellung wirklichkeitsfern, dass dieser innerhalb seiner 4- oder 8-jährigen Amtszeit effizient in das Establishment der hohen Offiziere eingreifen kann – im Unterschied zur dynastischen und damit generationenübergreifend wirksamen Macht der Grosskapitals.

Im Militärwesen ist ein abgeschotteter Wirkungsbereich des mittelalterlichen Totalitarismus (auch mit eigener Militärgerichtsbarkeit) in die Ära der freiheitlichen Gesellschaften weitergetragen worden, ohne dass die von den demokratischen Defiziten ausgehende existenzbedrohende Gefahr erkannt oder gar angegangen worden wäre.

7. Zu-Tode verteidigt werden oder Suizid durch Appeasement

Indem der demokratischen Nation Einzelaktionen und sogar komplette Militäreinsätze in nachweislich verfälschter Form präsentiert werden, während das Sicherheitsestablishment auch nach deren Abschluss regelmässig die Auskunft darüber verweigert, muss es unweigerlich zu falschen Schlussfolgerungen und zu politischen Fehlentscheidungen kommen – siehe Kapitel A 23.

Das perfide Verwirrspiel um falsche Freundschaft und künstlich suggerierte Feindschaft erweist sich bei genauerem Hinsehen erstens als schon seit Langem praktiziert und zweitens als teilweise gigantisch dimensioniert.

Drittens ist diese perfide Desinformation mit der mittelalterlichen Strategie der Opferung eigener Untertanen zu einer neuen, surrealen Waffe kombiniert worden, die man zu-Tode-verteidigen nennen kann. Eines der ältesten und gravierendsten Beispiele stellt das Verhältnis der Kräfte des Grosskapitals zum Judentum dar, speziell auch das zum Zionismus und zum Staat Israel – siehe Kapitel B 10. Medienweit werden Tausende von Narrativen in Umlauf gebracht, Organisationen gegründet und Aktionen gestartet, die das Bild von einer Solidarität zwischen Hochfinanz und Judentum zeichnen sollen. Auch fliessen jüdischen Organisationen, Einrichtungen und Projekten in aller Welt schon seit sehr langer Zeit Zuwendungen in Milliardenhöhe zu – was sie kotrollierbar macht.

In diesem Rahmen fallen zwei äusserst bedenkliche Umstände auf. Erstens wachsen die Anzahl und der Aktivitätspegel (auch die Respektlosigkeit) ganz anderer, nämlich flagrant antiisraelischer Organisationen und Bewegungen, welchen gleichfalls gigantische Spenden des Grosskapitals (und sogar Staatsgelder wie im Falle der radikalen UNRWA-Schulen in Palästina) zufliessen, aktuell inflationär an. Deren aus dem historischen Kontext gerissene Narrative beschädigen die legitime Rechtsposition und moralische Reputation des jüdischen Staates existenzbedrohlich, indem sie diesen einer Apartheidpolitik und des Imperialismus bezichtigen.

Zweitens erweisen sich die Aktivitäten vieler (überwiegend in den USA beheimateter) jüdischer Organisationen, die sich betont proisraelisch geben, als in ihrer Gesamtwirkung selbstzerstörerisch. Denn indem diese immer deutlicher auf eine militaristische Linie eingeschworen werden und zugleich an Einfluss auf den politischen Kurs Israels gewinnen, wird der jüdische Staat seit dem Sechstagekrieg von 1967 derselben Beschädigung seiner internationalen Reputation ausgesetzt wie die USA bereits seit Ende des 2. Weltkrieges.

Israel hatte in diesem Blitzkrieg bewiesen, dass es sich allerbestens selbst verteidigen kann. Doch ebenso wie im Fall der beiden extrem ungleichen Zeitabschnitte des Irakkrieges der USA (s.o., Abschnitt 5.), wurde der zunächst klare militärische Sieger an der zügigen Herstellung einer stabilen Ordnung gehindert und anschliesend über viele Jahre hinweg künstlich zum moralischen Verlierer manipuliert.

Die dem Staat Israel von amerkanischen Militaristen angetragene „herzliche“ Waffenbrüderschaft steht damit für die vom „grossen Bruder“ vorgelebte Wertevergessenheit, für garantierte Erfolglosigkeit, für die Beschädigung der eigenen Reputation und für die Aufgabe legitimer Rechtspositionen - um letztere zu einem Zeitpunkt gegen das Recht des Stärkeren einzutauschen, in welchem die regionale Kräfterangordnung bereits seit 55 Jahren abschliessend geklärt ist siehe Anhang C 7. erste Hälfte www.frieden-freiheit-fairness.com.

Dass dieser Kurs schon auf sehr kurze Sicht dafür prädestiniert ist, in die Selbstzerstörung zu führen, macht auch ein Blick auf die seit über 40 Jahren geschürte Gegnerschaft zum Iran deutlich. Ausser den Rüstungsgütern, welche (um 1985) im Zuge der Iran-Contra-Machenschaften an den Iran gingen, sind diesem noch wesentlich wirksamere Waffen in die Hände geraten – und auch in diesem Fall mit polarisierender, gegen beide beteiligte Seiten gerichteter Wirkung. Dabei handelt es sich um diverse Schriften, die den Holocaust abstreiten und die jüdische Seite damit der Fälschung bezichtigen, so dass auf diesem perfiden Weg deren moralische Reputation erodiert wird.

Bei zeitgeschichtlich jungen Ereignissen stellt die Rekonstruktion der wahren Abläufe normalerweise kein Problem dar, doch im Falle des Genozids an den Juden wurde ein solches künstlich geschaffen. Namentlich geschah dies, indem der historische Fakt „zu-Tode verteidigt“ wurde und wird, u.a. durch die strafrechtliche Verfolgung seines Bestreitens. Damit wird die Ebene des überlegenen Arguments und der klaren Beweislage gefährlich aus dem Fokus gedrängt und ohne Not Misstrauen provoziert. Indem sich die tatsächlich korrekte historische Darlegung aus Sicht der Bürger vermeintlich nur mit strafrechtlichem Druck gegen eine dann vermutete andere Wahrheit behaupten kann, wird sie künstlich erzeugten Zweifeln ausgesetzt - siehe Kapitel B 11. auf www.frieden-freiheit-fairness.com.

Für das Judentum im AlIgemeinen und für Israel im Besonderen stellt die manipulative Beschädigung ihrer Reputation in der Holocaust-Thematik insbesondere im Kontext mit den seit über 40 Jahren andauernden Spannungen mit dem Iran eine Zeitbombe dar, für deren ursachengerechte Entschärfung nicht mehr viel Zeit bleibt.

Die dahinterstehenden Ursachen sind dieselben, die auch hinter der bereits seit über 100 Jahren erzeugten Desorientierung der und der Polarisierung zwischen Juden und Nichtjuden in Europa wirksam waren und weiterhin sind - siehe Kapitel B 11.

Das Resultat besteht in der subtil weiterlaufenden Auflösung der über viele Jahrhunderte hinweg gewachsenen Solidarität innerhalb des christlich-jüdischen Kulturraums. Als besonders perfides Mittel zum Herausbrechen des integrierten jüdischen Elements aus der europäischen Völkerfamilie stellt sich das hartnäckig gestreute Narrativ von einer mysteriösen Allianz zwischen dem Judentum und der politischen Geldmacht heraus. Genaueres Hinsehen detektiert die „brüderliche“ Solidarität, welche die jüdische Gemeinschaft unter grossem Geldeinsatz von dieser Seite erfährt, jedoch als unecht. Denn indem die Geldaristokratie einen unübersehbar grossen Teil ihres Erfolges einer ausgeklügelten Nutzung der vielen menschlichen Schwächen zu verdanken hat, müssen dort absolut hervorragenden Kenntnisse der Psychologie vorliegen. Es kann sich daher keinesfalls um einen unbeabsichtigten Kollateralschaden handeln, wenn das Judentum – exakt ebenso wie parallel der von ihm subtil entfremdete europäisch-amerikanische Kulturkreis - gleich auf zwei Wegen in die Selbstzerstörung geleitet wird.

Beiden desaströsen Wegen ist gemeinsam, dass sie von klaren Prinzipien, von legitimen Rechtspositionen sowie von längst geklärter Rangordnung wegführen und damit auch weg von jedem politisch stabilisierenden Respekt. Konkret wird die historisch bereits vor über 200 Jahren in den Berberkriegen abschliessend geklärte Rangordnung zwischen dem christlich-jüdischen und dem arabischen Kulturraum auf vielfältige und moralisch bedenkliche Weise erodiert. Die desaströsen Konsequenzen bestehen in Terrorismus, Fluchtbewegungen, demographischen Ungleichgewichten und wachsenden Spannungen, namentlich zwischen Juden und Arabern – siehe Anhänge C 6. und C 7. auf www.frieden-freiheit-fairness.com.

Wenn die moralisch korrekte eigene Rechtsposition manipulativ aus dem kollektiven Bewusstsein getilgt wird, führt das die Menschen in eine psychologische Sackgasse. Wer aus dieser zu entkommen trachtet, wird aktuell vor zwei selbstzerstörerische Optionen gestellt.

Die eine besteht in der Aktivierung des psychologischen Abwehrmechanismus der „Identifikation mit dem Gegner“. Dieser Weg (der ängstlicheren Naturen) äussert sich in inflationärem Appeasement und mündet in eine Unterwerfung unter die vermeintlich moralisch überlegene fremde Macht ein. Härtere Charaktere suchen den Ausweg eher im Gebrauch physischer und struktureller Machtmittel. Doch im Falle Israels untergräbt fortgesetzter Gewalteinsatz gegen den in Wahrheit ungerechtfertigten moralischen Anspruch der aderen, also konkret der arabischen Seite irrationaler Weise die eigentlich klar überlegene eigene Position.

Der korrekte Weg aus der psychologischen Sackgasse beginnt dagegen mit der Wiederherstellung der ursprünglichen Solidarität innerhalb des christlich-jüdischen Kulturraums. Konkret bedeutet das erstens, dass Israel von Europa und Amerika aus wieder die ihm sachlich zustehende moralische Rückendeckung erhält und zweitens, dass der absurde Antisemitismus nicht „bekämpft“, sondern auf der emotionalen und auf der rational-argumentativen Ebene – tatsächlich zielführend - ausgetrocknet wird.

Eine so wiederhergestellte christlich-jüdische Solidargemeinschaft kann buchstäblich alles zum Guten bewegen, notwendiger Weise zuerst die Wiederherstellung ihrer eigenen moralischen Rechtsposition.

Denn die Vertreter des politischen Grosskapitals, die eigentlichen Kapitalisten, haben es nicht nur verstanden, sich hinter dem Judentum zu tarnen und dieses mit perfiden Mitteln - als in Wahrheit ihre Machtrivalen - physisch und moralisch zu beschädigen. Sie haben auch die ausbeuterischen und menschenverachtenden Praktiken, mit denen ihre Vorfahren und/ oder ideologischen Vorläufer ihren unermesslichen Reichtum und politischen Einfluss begründet haben, mit unaufrichtigen Mitteln in die Epoche der technischen Zivilisation und freiheitlichen Demokratie hineingetragen. Mit ihren inflationär wachsenden Mitteln der Manipulation ist es ihnen dabei auch gelungen, die historische Schuld, die sie als ausschliesslich untereinander solidarische, allen anderen Menschen gegenüber aber gänzlich unsolidarische Gruppe trifft, auf die Völker und Nationen der europäisch geprägten Länder zu projizieren – eine Sündenbockprojektion aus dem psychologischen Lehrbuch - und eine historische Verfälschung ohne Beispiel.

Diese mit unzähligen künstlich gepushten halbwahren und erfundenen Narrativen bediente Verfälschung hat die Grundlage dafür gebildet, nach dem Ende des 2. Weltkrieges einen perfide gesteigerten moralischen Schuldkomplex heranzuzüchten, seit 1967 auch in Israel.

Die suggerierte Schuld beschädigt die historisch längst geklärte Rangposition des christlich-jüdischen Kulturraumes gegenüber dem islamischen, in einem weiter gefassten Rahmen auch die Rangposition der hoch entwickelten Länder gegenüber den weniger entwickelten. – Mit der Wiederherstellung der wahren moralischen Rechtsposition wird die falsch akkumulierte Schuld allerdings zum Boumerang, indem die Rechnung an die ideologischen und Rechtsnachfolger der skrupellosen Handelsmonopolisten der Kolonialepoche geht – siehe Kapitel A 4.

8. Die Ukraine und die Grosse Aufgabe

In der jüdischen Tradition wird die Vorstellung von einer besonderen Rolle der Religionsgemeinschaft bei der Regelung des Zusammenlebens der Menschen verschiedener Herkunft und Kultur schon seit langer Zeit weitergetragen. Die Diaspora, die Zerstreuung über die Länder der Erde nach der Vertreibung aus Palästina im Jahr 70 n. Chr., hatte als grosse Herausforderung zugleich die Chance mit sich gebracht, Möglichkeiten der in Abschnitt 4. erläuterten Balance zwischen den beiden Positionierungen der Menschen zueinander als zugleich ihre ärgsten Rivalen und wichtigsten Kooperationspartner zu erproben.

Vor allem auf dem europäisierten amerikanischen Doppelkontinent waren umfangreiche integrierende Entwicklungen in Gang gekommen, bei denen Menschen jüdischer und verschiedener christlicher und Konfession aus ganz Europa neue Nationen geformt haben, allen voran die der Vereinigten Staaten von Amerika. Unter den Bedingungen der Freiheit, der fairen Marktwirtschaft und der Demokratie hat sich dabei ein Erfolgsmodell geformt, das nicht nur breit verteilten Fortschritt und Wohlstand garantiert, sondern auch nachhaltige Stabilität nach römischem Vorbild – als pax americana.

Die hervorragenden Bedingungen hätten den Start in eine authentische globale Integration bedeuten können, und zwar als friedliche Ausbreitung fortgeschrittener Lebensformen nach dem Vorbildprinzip. Entsprechend einem gewachsenen Solidaritätsgradienten (siehe Kapitel B 6. auf www.frieden-freiheit-fairness.com) hätte die Schaffung eines grossen Staatenbundes der europäisch zivilisierten Welt den räumlichen und zeitlichen Ausgangspunkt dieser historisch vorgezeichneten Entwicklung bilden sollen. Diese die Länder Europas inklusive Russland, Israel, Australien/ Neuseeland und den amerikanischen Doppelkontinent umfassende Gemeinschaft ist jedoch durch einen gravierenden historischen Störfall an ihrer Verwirklichung gehindert worden, nämlich durch den Einbruch des Kapitalismus, also der inoffiziellen Geldherrschaft im Rahmen einer von dieser bedrängten Demokratie und Marktwirtschaft.

Der Störfall droht aktuell einen fünften grossen Bruderkrieg im europäischen Kulturraum zu verursachen, zynischer Weise unter dem Vorzeichen europäischer Solidarität. Bei den vier vorausgegangenen hatte es sich ausser um die beiden Weltkriege um Lenins (eine entstehende Demokratie stürzende) Oktoberrevolution von 1917 und um den Krimkrieg (1853-1856) gehandelt. In letzterem wurde ein historisch „bahnbrechender“ Schlag gegen die europäische Solidarität geführt - mit verheerenden Langzeitfolgen u.a für die griechische und die armenische Nation.

In der Gesamtbetrachtung wird klar:

  1. Beim Ukrainekrieg handelt es sich um die Initialphase des 3. Weltkrieges, wenn er nicht durch ein rationales und integrierendes Gegenkonzept beendet werden kann.
  2. Die Gruppe aus NATO- und EU-Staaten, die der Ukraine mittels Sanktionen und Waffen irrtümlich zu helfen meint, hat wenig mit einer authentischen Solidar- und Wertegemeinschaft zu tun.
  3. Vielmehr entspricht die Konstellation derjenigen im Krimkrieg von 1853 bis 1856, nur dass die gegen Russland aufgestellte Gruppierung nicht mehr nur 4 Staaten (GB, F, TR und I/ Savoyen) umfasst, sondern 31 – eine Konsequenz der Expansion des Imperiums des grossen Geldes.
  4. Statt gesamteuropäischer Solidarität bedient der Provokations- und Eskalationskurs der westlichen Staaten allein die unsolidarischen Interessen des Grosskapitals, und zwar auf mehreren Ebenen - zugunsten der Rüstungskonzerne, zugunsten der Energiekonzerne sowie durch weitere gegenseitige Schwächung der schon sehr lange unbemerkt als Machtrivalen bekämpften Nationen des christlich-jüdischen Kulturraumes.
  5. Aus der Perspektive der zu schaffenden paneuropäischen Allianz stellt der genaue Grenzverlauf zwischen Russland und der Ukraine eine absolut nachrangige Frage dar. Entscheidend sind Harmonie und gegenseitige Respektierung zwischen den beiden Sprachgruppen.
  6. Indem die Kriegsberichterstattung weder auf russischer (Staatsfernsehen) noch auf ukrainischer Seite (s.o., Abschnitt 1.) nicht den Anforderungen wirklicher Pressefreiheit genügt, liegt ein Informationskrieg vor, dessen manipulative Komponente die militaristische Emotionalisierung und die Eskalation stützt und die Verständigungsbereitschaft erodiert.
  7. Indem beide Kriegsparteien auch höchst unvollkommene Demokratien darstellen, geht es in deren Auseinandersetzung ebenso wenig wie beispielsweise im Irakkrieg von 2003 um die Verteidigung freiheitlich-demokratischer Prinzpiien.

Aus dieser nüchternen Perspektive lässt sich erkennen, dass Putin und seine Regierung in einer psychologisch gänzlich anderen Welt leben als die Politiker und Bürger des Westens. Weit abseits der Realität glaubt der russische Präsident, die seit 2014 vom Grosskapital in die Ukraine getragene Polarisierung zwischen der ukrainischen und der russischen Sprachgruppe mit militärischer Gewalt und mit nicht international zertifizierten Volksabstimmungen lösen zu können. Damit hat er sein Land und die russisch sprechenden Ukrainer aus der Position des mit struktureller Gewalt Angeggriffenen in die Position eines Agressores und Rechtsbrechers gestürzt – und dem mächtigen Imperium des grossen Geldes einen grösstmöglichen Gefallen getan.

Diese maximale Beschädigung Russlands durch den eigenen Präsidenten hat eine symmetrische Entsprechung in der Ukraine, wo die historisch gewachsene harmonische Koexistenz zwischen der ukrainischen und der russischen Sprachgruppe seit dem Machtwechsel von 2014 aus nationalistischen Motiven erodiert wird, was bereits die Abspaltung der Krim und später der Gebiete Donezk und Lugansk zur Folge hatte. Statt entsprechend dem Minsker Abkommen von 2015 wieder für Harmonie zwischen den Sprachgruppen zu sorgen, setzt man in Kiew auf dikriminierende Gesetze (eduaction law 2017 und language law 2019) sowie auf vermeintlich befreundete Kräfte im Westen, welche mit Rüstungshilfe darauf hinwirken, die historisch gewachsene regionale Kräfterangordnung in Frage zu stellen oder sogar umzudrehen.

Vor seiner Wahl zum ukrainischen Präsidenten war Selenskyj Held einer Fernsehserie, und zwar in der Rolle eines Lehrers, der dank seines Idealismus zum Präsidenten gewählt wird. Das Drehbuch stammt aus 2014. Die Auswahl Selenskyjs für diese Rolle war natürlich Angelegenheit des betreffenden Fernsehsenders oder deutlicher gesagt der Medienmacht. Es erhebt sich ensthaft die Frage, ob es wirklich reiner Zufall ist, dass sich Selenskij einerseits durch ein betont charismatisches, Menschen (und daher Wahlen und Hilfszusagen) gewinnendes Psychoprofil auszeichnet - das aber andererseits zu demjenigen Putins exakt Null Kompatibilität aufweist. Beide glauben Idealisten zu sein und den Interessen ihrer jeweiligen Nation in authentischer Weise zu dienen. Das bisherige Resultat besteht in einer Vertiefung des emotionalen Grabens zwischen den Bevölkerungsgruppen, in Millionen von Geflohenen, in einer – mangels unabhängiger Berichterstattung nicht genau bezifferbaren – grossen Zahl von Todesopfern und in der Perspektive einer nunmehr vollautomatisierten Eskalation bis zum Super-GAU.

In dieser extrem verfahrenen Lage müssen westliche Politiker unter Befreiung von jedem autoritären Erwartungsdruck gemäss Abschnitt 2. endlich zu ihrer innereuropäischen Vermittlerrolle finden.

  1. Sämtliche Waffenlieferungen Richtung Ukraine sind abzusetzen und gleichzeitig ist mit UNO-Unterstützung an beide Kriegsparteien die Forderung zu richten, augenblicklich in einen vorbedingungslosen Waffenstillstand einzutreten. Denn am 17. Mai 2022 hat die ukrainische Seite die Verhandlungen abgebrochen und die Wiederaufnahme an unannehmbare Vorbedingungen geknüpft. – Die vorhersehbare Antwort darauf und auf die fortgesetzten Waffenlieferungen bestand in der russischen Teilmobilmachung von Ende September 2022.
  2. Russland wird für den Fall der Annahme des Waffenstillstandes angeboten, dass die EU (mitsamt ihrem Militärbündnis PESCO) eine Mitgliedschaft der Ukraine und aller weiter östlich gelegenen Länder genau so lange ausschliesst, wie auch Russlands Aufnahme ausgeschlossen bleibt. Eine entsprechende Proklamation der NATO wird als Vehandlungsmasse in Aussicht gestellt.
  3. Die internationale Friedensbewegung erhält Zutritt zu den Verhandlungen, und zwar als Beobachter und als Mederator.
  4. Für den konstruktiven Gegenentwurf zum 3. Weltkrieg richten einige Regierungen aus dem europäisch geprägten, christlich-jüdischen Kulturraum einen Rat aus qualifizierten Idealisten ein, welchem die Aufgabe übertragen wird, Pläne für die Schaffung des oben definierten grossen Staatenbundes zu entwerfen, welche eine Demokratisierung und Reform der seelenlosen, dem Grosskapital ergebenen EU einschliessen.
  5. Russland und der Ukraine wird dort gleichermassen eine Teilnahme angeboten. Auf mittlere Sicht soll es keinen nennenswerten Unterschied ausmachen, auf der russischen oder ukrainischen Seite der Grenze zu leben oder in welchem wie auch immer als autonom definierten Gebiet.
  6. Organisationen, Politikern und anderen Persönlichkeiten aus Israel und generell aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft kommt (aus verschiedenen Gründen nur ihnen exklusiv - siehe Kapitel B 7.) eine besondere Aufgabe zu, nämlich die Kontaktaufnahme zu Vertretern des politischen Grosskapitals.

Denn der perfekt harmonische Übergang vom nachweislich zukunftsuntauglichen System der inoffiziellen Geldmacht (siehe Kapitel B 8. auf www.frieden-freiheit-fairness.com) in eine Ära nachhaltigen Friedens gelingt genau dann, wenn die schon seit vielen Generationen von jedem Bemühen um fairen Interessenausgleich freigestellten Ultrareichen in die bürgerliche Gesellschaft zurückintegriert werden. Spätestens dann wird der umfassende Sinn der Gedanken Martin Luther Kings (Zitat s.o., Kapitel 3.) erkennbar, der angemahnt hatte, dass man seine - vermeintlichen und tatsächlichen - Feinde sensibel verstehen muss. – Dieselbe Sensibilität und dieselbe Unvoreingenommenheit sind auch Voraussetzungen dafür, falsche Freunde identifizieren zu können - und die Stärke zu entwickeln, diese wieder auf den korrekten Kurs zurückzubringen.